Spirituelle Lehrer - Begleiter oder Verführer?

Es wimmelt von Meistern, Führern und Seelengurus. Sie wollen Sinnsuchende auf den rechten Weg bringen. Über Chancen und Risiken der spirituellen Begleitung diskutieren im Wissenschafts-Café ein buddhistischer Mönch, ein Scheich und eine Exerzitienleiterin mit dem Publikum.

Von Sabine Olff 25. Oktober 2004

Eine Fülle von Buchveröffentlichungen deutet darauf hin: Das Interesse am Thema «Spiritualität» steigt stetig. In einer Gesellschaft, die geprägt ist von Globalisierung, Individualisierung und Beschleunigung, macht sich Verunsicherung und Orientierungslosigkeit breit. Zudem verlieren die traditionellen Glaubenssysteme ihre bindende, schützende und integrative Kraft. Die Sehnsucht nach einer religiösen Stütze schwindet jedoch nicht – im Gegenteil: Immer mehr Menschen setzen bei der Suche nach Sinn und Orientierung auf spirituelle Wege, die sich aus anderen religiösen, kulturellen und philosophischen Elementen zusammensetzen. Das Angebot ist gross, die Vielfalt schier grenzenlos. Es reicht von Sadhana-Yoga, Zen-Meditation bis hin zu Sufismus und Kabbala. Das mannigfaltige Angebot verwirrt die Suchenden oftmals bei der Suche nach spiritueller Orientierung: Welche «Spiritualität» passt zu mir? Brauche ich einen Lehrer? Wie finde ich einen seriösen Meister oder Führer?

Scheich, Mönch, Exerzitienleiterin

Antworten auf solche Fragen geben am 1. November um 18.00 Uhr die Gäste im Wissenschafts-Café in der Cafeteria der Volkshochschule Bern. Unter dem Motto «Spirituelle Lehrer – Begleiter, Führer, Verführer?» diskutieren drei erfahrene spirituelle Lehrer mit dem Publikum: Exerzitienleiterin Dr. Marie-Louise Henrici, Ajahn Akincano, buddhistischer Mönch, und Peter Cunz, Scheich des Mevlevi-Ordens (Sufismus). Das Gespräch wird moderiert von Marcus Moser, Kommunikationschef der Universität Bern.

Vorlesungsreihe des Collegium generale

Zum Thema «Spiritualität und Selbst» startet ausserdem am Mittwoch, den 8. Dezember, eine öffentliche Vorlesungsreihe des Collegium generale. Bereits im vergangenen Semester bot das Forum für Universität und Gesellschaft zum Thema «Spiritualität» eine Vortragsreihe, Workshops und ein Symposium an. Das Interesse war gross: Die Veranstaltungen waren allesamt ausgebucht.

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