Die Fahnenäffare – entdeckt und aufgedeckt

Warum eine seidene Fahne verschwand und wo sie jetzt wieder auftauchte…Die Sommerserie des «uniaktuell» erzählt Anekdoten aus der wilden Uni-Geschichte.

far. 100 Jahre war sie verschollen! Die Fahne, die 1903 die Gemüter in Wallung brachte, wurde 1884 den Studierenden zum 50. Geburtstag der Universität geschenkt. Die Studenten zogen mit dem Banner an festlichen Tagen durch Bern. So auch 1903, als das neue, heutige Hauptgebäude auf der Grossen Schanze eingeweiht und tüchtig gefeiert wurde. Die jungen Leute übertrieben den Spass, die Fahne wurde beschmutzt, zerrissen und «entehrt». Die Berner Steuerzahlerinnen und –zahler waren sehr erbost, dass die «Herrensöhnchen» den Ehrentag dieses «aus dem Schweisse des Volkes erbauten Palastes» so schändlich besudelt hatten, wie das Berner «Intelligenzblatt» damals schrieb. Nach dieser «Fahnenaffäre» verschwand das Seidenbanner mit der Athena, der Göttin der Wissenschaft. Dieses Jahr wurde sie wieder entdeckt – in einem Verbindungskeller.


Die Fahne, welche die Ehefrauen der Dozenten 1884 stifteten, wurde vom Kunstmaler Karl Lüthi gezeichnet und von der Brodeuse Marie Dietiker kunstvoll auf Seide gestickt. (Bild: zvg)

 

Oben