Von Dezibel und Südanflügen

Der Zürcher Fluglärmstreit warf hohe Wellen. Er zeigte auch, dass Lärm mehr ist als nur Lautstärke. Er hat eine psychologische, eine gesundheitliche, eine rechtlich-politische Dimension. Eine Vortragsreihe des Forums für Allgemeine Ökologie widmet sich dem Thema Lärm und Lärmschutz. Die Vorträge finden immer dienstags statt.

Von Corporate Communication 17. Januar 2006

«Wir bewegen uns in einem permanenten Spannungsfeld zwischen Stille und Lärm» eröffnete Urs Würgler vergangenen Dienstag die Vortragsreihe. «Zwischen dem SBB-Ruheabteil und den Motoren der Formel eins». Doch was versteht man eigentlich unter Lärm? Wann ist er störend? Und wie wird er gemessen? Im Rahmen der Vortragsreihe «Lärm-Lärmwirkung- Lärmschutz» sprechen Experten zum Thema.


Der Fluglärm belästigt die Anwohner der umliegenden Gemeinden (Bild: ETH Life/Esther Ramseier)

«Lärm», so Kurt Eggenschwiler von der eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt und erster Referent, «Lärm ist unerwünschter Schall.» Wie unerwünscht, verdeutlicht er zu Beginn seines Referates gleich selber: Während er ohne Mikrophon spricht, hört man im Hintergrund Geräusche. Das anfängliche Vogelgezwitscher stört noch wenig, bereits die Kirchenglocken aber übertönen den Referenten und spätestens beim Fluglärm wird es für jeden unerträglich.

Abnehmende Toleranz

Wie stark sich jemand von einer Lärmquelle belästigt fühlt, hängt nicht nur von der Lautstärke ab, sondern auch von der Lärmart oder von der Tonfrequenz. Ein tropfender Wasserhahn stört denjenigen, der schlafen möchte, empfindlich; ein Liebhaber von Autorennen empfindet die lauten Boliden wohl kaum als unangenehm. Im Allgemeinen sind die Menschen heute weniger bereit, Lärm zu ertragen. Darüber spricht Rainer Guski von der Ruhr-Universität Bochum am 17. Januar. Neben theoretischen Aspekten werden im Rahmen der Vortragsreihe auch praktische Fälle beleuchtet, so der eingangs erwähnte Zürcher Flughafenstreit.

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