Kleine Box, grosse Wirkung

Auf Webseiten der Universität Bern werden täglich mehr als 1000 Suchanfragen ausgeführt. Eine universitätseigene Suchmaschine soll jetzt die wichtige Suchfunktion verfeinern, die Qualität der Suchergebnisse verbessern – und die Ergebnisflut eindämmen.

Von Sandro Looser 24. Januar 2006

Wer am Morgen des 13. Januars auf der Website der Universität eine Suchanfrage machte, wurde erstmals von der neuen Suchmaschine mit Ergebnissen bedient. Noch gab es – wie an einem Freitag den 13. nicht anders zu erwarten – den einen oder anderen Fehler, wies die Informationssammlung noch diese oder jene Lücke auf. Insgesamt aber ist der Start der neuen Dienstleistung gelungen. In einem ersten Schritt wurde die Suchfunktion von rund 60 Websites der Universität umgestellt, weitere werden in den kommenden Wochen laufend folgen. Entwickelt wurde die neue Lösung zusammen mit der auf Suchtechnologien spezialisierten Schweizer Firma Eurospider.  

Sichtbare Verbesserungen für Benutzer

Die auffälligste Neuerung ist, dass auch Suchergebnisse jetzt im gewohnten „Look and Feel“ der Uni-Webseiten erscheinen. Das macht für die Benutzer deutlich, dass es sich hier um eine Suche innerhalb der Universität handelt (und nicht um eine gewöhnliche Internet-Recherche) und lässt Besucher in der vertrauten Umgebung. Neu wird die Anzahl der zur Suchanfrage gefundenen Dokumente angezeigt; die Liste zeigt zuerst exakte und dann sinngemässe Treffer. Jeder Treffer ist zudem mit einer Art Relevanz-Anzeige versehen. Besonders hilfreich dürfte in vielen Fällen die neue Möglichkeit sein, sich ein gefundenes Dokument samt markierten Suchbegriffen anzeigen zu lassen. Diese Funktion kann über den Link am Ende jedes Treffers aufgerufen werden.

Schutz vor Informationsflut

Sobald die Umstellung vollständig abgeschlossen ist, wird es so sein, dass die Suche zunächst ‚intelligent’ eingeschränkt erfolgt: sucht man beispielsweise ausgehend von einer Instituts-Website, so wird nur deren Inhalt abgesucht. Umfasst diese allerdings mehrere Sites z.B. einzelner Lehrstühle, sollen auch diese in die Suche einbezogen werden usw. Auf der Ergebnisseite kann die Suche auf die gesamte Universität ausgeweitet werden. Sobald die Umstellung vollständig abgeschlossen ist, wird es so sein, dass die Suche zunächst ‚intelligent’ eingeschränkt erfolgt: sucht man beispielsweise ausgehend von einer Instituts-Website, so wird zunächst nur deren Inhalt durchsucht. Bei übergeordneten Sites wie z.B. einer Fakultäs-Website sollen im Endausbau auch die Inhalte der zugehörigen Institute etc. in die Suche einbezogen werden. Auf der Ergebnisseite kann die Suche jeweils auf die gesamte Universität ausgeweitet werden.

Neu kann die Benutzerin aber auch selber ihre Suche aktiver steuern, indem sie diese thematisch in eine bestimmte Richtung lenkt. Ist die suchende Person zum Beispiel in der Forschung tätig, kann sie ihre Suche neu mit Schwerpunkt „Forschung“ durchführen. Die beiden weiteren Schwerpunkte sind „Lehre“ für Suchanfragen zu studienrelevanten Themen sowie „Verwaltung“ für Informationen zu Betrieb und Administration der Hochschule. Die Zuverlässigkeit dieser drei Kategorien wird sich mit zunehmender Betriebsdauer laufend verbessern und insbesondere für die unterschiedlichen Nutzergruppen eine gezieltere Suche ermöglichen.

Wichtige Informationsquellen erschlossen

Bei allen Verbesserungen in der Bedienung steht und fällt der Nutzen einer Suchmaschine letztlich natürlich mit der Qualität der Dokumentensammlung. Abgesehen davon, dass der so genannte Index der neuen Suchmaschine, in dem die Information von gegenwärtig 400’000 Dokumenten erfasst ist, noch vergleichsweise jung und damit teilweise noch lückenhaft ist, kann die neue Lösung auch in dieser Hinsicht schon einen Erfolg verbuchen. So konnten wichtige, von der bisherigen Suchfunktion nicht berücksichtigte Informationsquellen nun endlich erschlossen werden; darunter so prominente Dienste wie das Vorlesungsverzeichnis, der Forschungsbericht oder die Agenda der Universität.

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