Die Verträge waren noch druckwarm, als sie im Papierkorb landeten. Mit belegter Stimme bestätigten die Organisatoren: «Das Unifestival 06 findet nicht statt», so Alain Gabus von der SUB, die den Event lanciert hatte. Zum Studienbeginn hätte in der Ex-Von Roll-Halle in der Länggasse das «wohl aufwändigste und musikalisch gehaltvollste studentisch/universitär motivierte Festival der Schweiz» stattfinden sollen, wie der bunte Flyer zum Anlass versprach. An zwei Tagen hätten Ende Oktober «hochkarätige», internationale Musikstars vor insgesamt 12’000 Personen auftreten sollen. Aber «hätten» eben nur.

Keine Verluste für die SUB

Nun hat der Berner Gemeinderat nur eine Bewilligung bis jeweils 00.30 Uhr erteilt, wegen den drohenden Lärmemissionen; zuwenig für die Veranstalter, die aus wirtschaftlichen Gründen bis 3.30 Uhr feiern wollten. Bei den mündlichen Absprachen mit der Verwaltung habe alles auf eine «positive Entwicklung hingedeutet», so Gabus. Schliesslich beanstandete die Gewerbepolizei dann doch Mängel bei der Schallisolierung der Halle, und der Gemeinderat hat entsprechend entschieden. Eine Bewilligung bis 00.30 Uhr bringe aber für einen derartigen Event nichts. «Für die SUB entstehen aber nach meinem Wissen keine finanziellen Verluste», sagt Alain Gabus vom Vorstand. Aber der externe Organisator muss Einbussen verbuchen, falls die Künstler auf ihren Gagen beharren, Auslagen für die Werbung färben die Zahlen bereits rot.

Tickets können zurückgegeben werden

Nun noch die gute Nachricht für die Studierenden, die sich bei «Starticket» bereits einen Eintritt ergattert hatten: Die Firma erstattet die 50 Franken pro Ticket gemäss Gabus zurück. Und: Gabus will nicht ausschliessen, dass nächstes Jahr irgendwo in Bern ein Unifestival stattfinden wird – aber dann wolle man als erstes die Bewilligung schwarz auf weiss vorliegen haben.