Sternstunden im UniPress

Plattenverschiebungen in Kalifornien, der steigende Meeresspiegel, Schrott im Weltraum: Vieles, was rund um den Globus geschieht, wird in Zimmerwald registriert. Im Oktober feiert die Sternwarte ihr 50-Jahr-Jubiläum. Das aktuelle UniPress ist der Jubilarin gewidmet.

Von Astrid Tomczak-Plewka 26. September 2006

An der Sternwarte Zimmerwald wurde Geschichte geschrieben: Paul Wild entdeckte hier den Kometen «Wild 2», der mit der Mission «Stardust» zu Weltruhm gelangt ist. Insgesamt wurden in der 50-jährigen Geschichte der Beobachtungsstation 49 Supernovae, 3 Novae, 7 Kometen sowie mehr als hundert Kleinplaneten entdeckt. Doch das klassische Bild vom Astronomen, der angestrengt in den Nachthimmel äugt, ist längst Vergangenheit. Heute bestimmen modernste, computergesteuerte Messinstrumente den Alltag in der Sternwarte Zimmerwald. Ihre Geschichte ist vor allem auch eine Geschichte der technischen Revolutionen – und die visuelle Himmelsbeobachtung nur noch ein Nebenschauplatz.
 

Ein wichtiges Gebiet ist heute die Laserdistanzmessung, mittels derer Satellitenbahnen zentimetergenau vermessen werden. Zudem können in Zimmerwald auch Verschiebungen von Erdplatten registriert werden. Und last but not least ist die Sternwarte auch von grosser Bedeutung für die Landesvermessung. So wurde – ein Ereignis, das von den Medien gross gefeiert wurde – die Schweiz aufgrund der genaueren Messmethoden vor ein paar Jahren plötzlich drei Meter grösser…

Die genaue Vermessung steht auch im Zentrum eines anderen Forschungsthemas der Universität Bern: Ein Team der Institute für Wissenschaftsgeschichte und Archäologie hat erstmals das Pantheon in Rom digital aufgenommen – und dabei mit dem Mythos der perfekten Kugel aufgeräumt. Das UniPress berichtet über das digitale Pantheon, ein Pilotprojekt des Karman Centers, das am 1. Oktober offziell seine Pforten öffnet.

Den kulturellen Schatz und die wissenschaftlichen Errungenschaften der Universität einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Dieses Ziel verfolgt das Wissenschaftsmagazin der Universität Bern heute wie zu seiner Gründungszeit vor 30 Jahren. Ein Gespräch mit dem UniPress-Gründer Andreas M. Sommer und dem jetzigen Chefredaktor Marcus Moser.

UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert und als pdf zum Download.

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