In die Zukunft mit den Ehemaligen

Die Uni Bern will das Netzwerk der Ehemaligen besser pflegen. «Die Uni Bern ist auf Botschafter zwischen Uni und Gesellschaft angewiesen», sagt Vizerektor Gunter Stephan. Erstmals findet am 19. September ein Alumni-Tag statt.

Interview: Bettina Jakob 14. September 2007

Gunter Stephan, die Uni Bern führt erstmals einen Alumni-Tag durch. Nennen Sie drei Gründe, die Sie zu diesem Event bewogen haben.Gunter Stephan: Die Ehemaligen sollen Kontakte knüpfen, ihr Netzwerk pflegen und Informationen über wichtige Belange ihrer Uni erhalten – denn heute ist vielleicht vieles anders als zu ihrer Studienzeit.

Die Ehemaligen sollen sich austauschen. Doch was bringt dies der Uni?
Gunter Stephan: Natürlich wollen wir nicht einfach nur Freude verbreiten. Die Uni als Institution ist auf eine gute Verbindung mit der Gesellschaft angewiesen. Auf Ehemalige, die als Botschafterinnen und Botschafter in Politik und Wirtschaft fungieren und ein gutes Wort für die Alma mater einlegen. Nicht zuletzt profitieren natürlich auch die heutigen Absolvierenden von einem funktionierenden Alumni-Netzwerk; sie können sich durch gute Kontakte bessere Berufsaussichten verschaffen.


«Man muss ein Netzwerk pflegen, damit es nützlich ist»: Vizerektor Gunter Stephan. (Bild:AK)

Networking, Lobbying – sollen sich die Alumni auch finanziell an der Uni beteiligen, Forschungsprojekte oder Lehrstühle sponsern?
Fundraising spielt sicher ein grosse Rolle in vielen Alumni-Organisationen, zum Beispiel in den USA, wo die Ehemaligen wichtige Geldgeber der Unis sind. Doch auch hierzulande existiert dieses System: Der gute Ruf der Hochschule St. Gallen gründet zum Teil auf finanziellen Zuwendungen und der damit verbundenen Mund-zu-Mund-Propaganda ihrer erfolgreichen Ehemaligen.

Haben Sie deshalb den Geschäftsführer der HSG Alumni St. Gallen, Philipp Kotsopoulos, als Referenten für den Berner Alumni-Tag gebucht?
Das Programm am Alumni-Tag ist ein bunter Strauss: In den Vorträgen geht es um Klima und Medizin, die strategischen Schwerpunkte der Uni Bern. Aber klar – Bern will schon auch wissen, wie das erfolgreiche Konzept anderer Hochschulen aussieht.

Und wie sieht das aktuelle Berner Konzept aus? Anfang Jahr wurde im Zentrum Lehre eine Abteilung Alumni Unibe eingerichtet.
Bisher gab es keine funktionstüchtige Alumni-Vereinigung in Bern, was sich mit der neuen Abteilung ändern wird. Eine Reihe von wichtigen Dienstleistungen wird nun gewährleistet: Eine permanente Email- und Internetkorrespondenz mit den Alumni und Alumnae hält den Kontakt aufrecht. Eine Datenbank sichert die Angaben und Daten der Ehemaligen. Veranstaltungen – wie der Alumni-Tag – sorgt für den informellen und ideellen Austausch. Es ist wie überall: Man muss ein Netzwerk pflegen, damit es nützlich ist.

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