Uni Bern setzt auf Qualität – und gewinnt auch an Quantität
Sichere Qualität für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Das ist eins der Ziele, welche die Uni Bern an der Jahresmedienkonferenz bekannt gab. Erfreut zeigte sich die Unileitung über die steigenden Studierendenzahlen und über eine Spende von 4,5 Millionen Franken.
Die Uni Bern macht vorwärts: Sie will die Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und internationalen universitären Umfeld weiter verbessern. Dazu hatte der Senat die «Strategie 2012» verabschiedet, die nun in diesem Jahr kontinuierlich umgesetzt wird, wie Uni-Rektor Urs Würgler an der Jahresmedienkonferenz sagte. Entsprechende Leistungsvereinbarungen mit den Fakultäten sollen bis Ende 2007 abgeschlossen sein. Hand in Hand mit diesem Prozess geht die Qualitätssicherung, für welche die Uni Bern jetzt ein gesamtuniversitäres System auf die Beine gestellt hat: «An der Uni Bern soll eine Qualitätskultur geschaffen werden, die als selbstverständlich im Denken verankert ist», so Würgler. In der Lehre werden die Veranstaltungen bereits systematisch von Studierenden bewertet und die Fachbereiche werden sich künftig selbst evaluieren.
Uni-Rektor Urs Würgler freut sich über die 4,5-Millionen-Spende. (Bild:Stefan Wermuth)
Spende von 4,5 Millionen Franken
«Eine offensive Strategie braucht aber auch Mittel», sagte der Rektor und freute sich insbesondere über die folgende Schenkung: Dr. Alfred Bretscher, «ein treuer Gönner der Uni», spendet 4,5 Millionen Franken, mit welchen ein Elektronenmikroskop für die Feinstaubforschung am Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät finanziert wird. Ein Teil des Geldes wird zudem in die Doktorandensaläre fliessen. Die Uni Bern treibt auch ihre Forschungsschwerpunkte voran: Noch in diesem Oktober wird zum Beispiel das «Oeschger-Zentrum für Klimaforschung» gegründet.
10 Prozent mehr Erstsemestrige
Mehr Qualität und auch mehr Quantität: Die Zahl der Studierenden an der Uni Bern steigt weiter an. Neu sind 12’986 Studierende immatrikuliert, das sind 3,4 Prozent mehr als im vorigen Akademischen Jahr. Die Zahl der Erstsemestrigen (2706 Neuimmatrikulierte) stieg gar um neun Prozent, «womit sich die Uni Bern an die Schweizer Spitze gesetzt hat», sagt Gunter Stephan, Vizerektor Lehre. Grund für die Zunahme sieht er «in einer Vielzahl von kleinen Massnahmen, die im Zusammenspiel erste Resultate erzielen»: Die neu angebotenen spezialisierten Masterstudiengänge seien attraktiv, ebenso die ausgebauten internationalen Austauschmöglichkeiten. Seit Jahresbeginn wurden sieben neue bilaterale Abkommen abgeschlossen, die es erlauben, dass Berner Studentinnen und Studenten zusätzlich an Austauschprogrammen in 13 aussereuropäischen Partnerinstitutionen auf allen Kontinenten teilnehmen können. Auch der Anteil der ausländischen Studierenden in Bern stieg an – von 7 auf 9 Prozent.
«Die Zahlen sind erfreulich, stellen aber auch zusätzliche Belastungen dar», so Gunter Stephan an der Medienkonferenz: Ein Lenkungseffekt soll künftig die Betreuung verbessern – neu würden 10 Prozent der Mittel nach klaren Indikatoren in Lehre und Forschung an die Fakultäten verteilt.
Haus der Universität bald wieder offen
Positives auch aus dem Bereich Forschung: Mitarbeitende aus allen Fakultäten beworben sich erfolgreich an den ersten Ausschreibung um Gelder des 7. EU-Forschungsprogramms. Erfreut zeigte sich der Vizerektor Forschung, Felix Frey, über die erteilte Baubewilligung für ein neues Gebäude an der Murtenstrasse 50, in welches die Klinische Forschung des Berner Universitätsspitals einquartiert werden soll.
Offen auch für externe Kundschaft: Das Haus der Universität im Kocherpark. (Bild:AK)
Ein weiteres Gebäude wird künftig wieder wichtig für die Uni Bern: Gemäss Verwaltungdirektor Daniel Odermatt wird das Haus der Universität im Kocherpark nach einer sanften Renovation am 22. Oktober 2007 wieder eröffnet. Finanziert wurde der Umbau durch die Hochschulstiftung der Burgergemeinde Bern. Neu steht das Gebäude auch universitätsexternen Kunden offen. «Durch die Zusammenlegung von bestehenden Sitzungszimmern sind ein attraktiver Seminarraum und eine einladende Pausenzone entstanden», so Odermatt. Die Gastronomieräumlichkeiten bleiben unverändert und bieten Platz für bis zu 60 Personen. Neue Gastgeberinnen sind die Zürcher-Frauenverein- Unternehmungen.