Vivienne von Wattenwyl war ganz schön mutig: Die 24-jährige Bernerin reiste 1923 nach Afrika. Sie ging nicht etwa auf Safari, sondern machte gleich selber Jagd auf Löwen und Nashörner, die sie für das Naturhistorische Museum erlegen sollte. Ein Abenteuer, wie man es oft findet in der Berner Geschichte. Die Kinderuni lädt in diesem Jahr vom 14. August bis zum 18. September zu einer spannenden Zeitreise in die Vergangenheit ein. Ab heute können sich Kinder von 8 bis 12 Jahren für ausgewählte Vorlesungen anmelden, um die Unibank zu drücken wie die ganz grossen Studierenden (siehe Link). Die Kinderuni ist ein Projekt der Universität Bern und der «Kultessen» und wird vom «Fäger» unterstützt.

Während die Studierenden in den Semesterferien sind, füllt der Nachwuchs die Vorlesungssäle: Bald ist Kinderuni. (Bild:zvg)

Berühmtes aus Bern

In der Berner Geschichte ging es hoch zu und her: Wissbegierige erfahren in den Vorlesungen alles über die erste Mondladung 1969, bei der ein Sonnenwindsegel made in Bern mit von der Partie war. Sie lernen Schweizerinnen und Schweizer kennen, die während den zwei Weltkriegen viel Mut aufbrachten, als sie Flüchtlinge aufnahmen und sich dabei selber in Gefahr brachten. Gefährlich war auch das Unterfangen von Flugpionier Oskar Bider, der als Erster die Alpen überquerte. «Immer höher hinaus» schien den Bernerinnen und Bernern sowieso Devise zu sein: Ein Berner erfand das erste künstliche Hüftgelenk und eine Berner Uhr geht um die Welt: die Swatch.

Neben den Vorlesungen bietet die Kinderuni jeweils am Mittwochnachmittag Begleitveranstaltungen im Historischen Museum Bern an. In der Ausstellung «Jungfrau, Hofer und Ragusa» werden unzählige Fragen beantwortet – zum Beispiel, was Sportler von Forschern lernen können, ob Kinder die gleichen Rechte haben wie Erwachsene und welche Berner Produkte eigentlich weltberühmt sind.