Uni Bern bekommt einen neuen Ehrensenator
Ein Ehrensenator, acht Ehrendoktoren und sechs weitere Preisträgerinnen und Preisträger: Die Uni Bern spricht am «Dies academicus» viele Würdigungen aus.
Die Uni Bern bekommt einen neuen Ehrensenator: Am «Dies academicus», der 173. Stiftungsfeier der Universität Bern, wurde Alfred Bretscher mit diesem Titel geehrt – der «Freund und Förderer», wie in der Laudatio geschrieben ist. Der Berner Biologe und Gymnasiallehrer hat kürzlich der Uni Bern 4,5 Millionen Franken geschenkt, die vorwiegend in die Klima- und Luftverschmutzungsforschung fliessen sollen. Alfred Bretscher steht der «Dr. Karl Bretscher Stiftung für Geographie» vor und ist Mitglied der Naturforschenden, der Zoologischen, der Geographischen und der Chemischen Gesellschaft (Porträt des Ehrensenators unter den Links).
Das sind die acht neuen Ehrendoktoren
Die Philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät zeichnet Mathis Wackernagel als unablässigen Förderer der international anerkannten Methode des «ökologischen Fussabdruckes» aus. Die Theologin Tamara Grdzelidze wird für ihre Bemühungen, georgisch orthodoxe und westliche Theologie miteinander ins Gespräch zu bringen von der Theologischen Fakultät gewürdigt. Gleich zwei Titel verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät: an Carlo Malaguerra für seine Reform des schweizerischen statistischen Systems sowie an Walo Hutmacher, der sich für das schweizerische Bildungssystem einsetzte. Ebensfalls zwei Ehrungen spricht die Medizinische Fakultät aus: Leopold G. Koss machte sich auf dem Gebiet der Tumordiagnostik verdient, Hans-Georg Borst in der Transplantation thorakaler Organe. Die Rechtswissenschaftliche Fakultät würdigt William J. Davey für den Aufbau des Streitbeilegungsverfahrens der WTO. Dem ehemaligen Direktor des Bundesamts für Sport und «Vermittler des fairen Sports», Heinz Keller, verleiht die Philosophisch-humanwissenschaftliche Fakultät den Ehrendoktortitel (Porträts der Ehrendoktoren unter den Links).
Preise für ausserordentliche Leistungen
Der Theodor-Kocher-Preis für die besten Nachwuchswissenschaftler geht in diesem Jahr an Christa E. Flück. Die Innerschweizerin spezialisierte sich nach dem Medizinstudium in pädiatrischer Endokrinologie und Diabetologie. Nach einem Forschungsaufenthalt an der «University of California San Francisco», der «molekularbiologischen Wiege» vieler Gene der Steroidhormon-Biosynthese, kehrte sie vor drei Jahren an die Kinderklinik Bern zurück. Zusammen mit ihrer eigenen Forschergruppe studiert sie die Steroidhormonregulation in Zellmodellen und bei Patienten.
Umweltforschungspreis à 16'000 Franken
Der Berner Umweltforschungspreis wird alle zwei Jahre für hervorragende Arbeiten verliehen, die einen gesellschaftlich relevanten Beitrag zum besseren Verständnis von Umweltproblemen beitragen. In diesem Jahr geht der mit 16'000 Franken dotierte Preis an Thomas Breu und Michael Schaub. Thomas Breu ist Koordinator des Nationalen Forschungsschwerpunkts NFS Nord-Süd. Seine Dissertation ist eine Analyse der drei Dimensionen (nicht-)nachhaltiger Entwicklung im tadschikischen Pamirgebirge. Diese Arbeit löste internationale Unterstützung für ein langfristig angelegtes Entwicklungsprogramm der Weltbank aus. Michael Schaub wird für seine Habilitationsschrift geehrt. Darin entwickelt der Leiter des Fachbereichs Populationsdynamik an der Vogelwarte Sempach innovative Methoden, die ein kohärentes Bild der Populationsdynamik von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ergeben. Dieses Wissen ist für die Planung von effektiven und effizienten Schutzmassnahmen unerlässlich.
Anatomin – Molekularbiologe – Rechtsphilosoph
Loretta Müller, Doktorandin am Institut für Anatomie, erhält einen Anerkennungspreis für ihre hervorragende Diplomarbeit über die Wirkungsweise von Diesel- und Nanopartikeln im Körper des Menschen. Der Preis ist mit 1000 Franken dotiert. Auf Antrag der Medizinischen Fakultät wird Hans-Peter Kohler die Haller-Medaille verliehen. Mit einer Kombination von klinischen Studien und molekularbiologischer Grundlagenforschung hat Kohler entscheidend zum Verständnis der Blutgerinnung beigetragen. Zum zweiten Mal wurde dieses Jahr der «Credit Suisse Award For Best Teaching» vergeben. Er geht an den Rechtsphilosophen Martino Mona, der seine Studierenden mit der diskursiven Suche nach der Gerechtigkeit im Recht und der Wissenschaftlichkeit der Jurisprudenz begeistert.