Zustupf für bankrotte Studis

Wenn das «letzte Füfi» weg ist: Die SUB unterstützt mit ihrem Sozialfonds Studierende in prekären finanziellen Situationen. Langsam geht dem Fonds aber selber das Geld aus. Eine Solidaritätswoche soll den Topf auffüllen.

Von Bettina Jakob 19. Juli 2007

«Eine Zahnarztrechnung kann einen in den Ruin treiben – Studierende sowieso.» Anna Leissing vom SUB-Vorstand weiss, wie leer der Geldbeutel der Studis manchmal sein kann. Wird aus der Geldknappheit eine richtige Notlage, kann Leissing aber vielleicht weiterhelfen – nämlich mit einem Zustupf aus dem Sozialfonds der SUB. Verzweifelte Studierende können bei der Sozialkommission einen Antrag um finanzielle Unterstützung einreichen. «Wir zahlen Beträge bis höchstens 5000 Franken aus», so Leissing. «Klar, dass keine Autos oder Mikrowellengeräte subventioniert, sondern schlicht lebensnotwenige Auslagen gedeckt werden», so die Sozialvorsteherin der SUB. Etwa die Kosten für eine neue Brille, für die Immatrikulation oder für teures Studienmaterial für welches einigen schlicht das Geld fehlt.


«Für einen Beitrag aus dem Sozialfonds der SUB müssen einige Formulare ausgefüllt werden.»: Anna Leissing von der SUB.  (Bild:bj)

Fonds an seinen Grenzen

Damit dem Fonds nicht selber das Geld ausgeht, organisiert die SUB jetzt eine Benefizwoche. Erstens sollen die Events darauf aufmerksam machen, dass viele Studierende am Existenzlimit leben und ihnen aus finanziellen Gründen vielleicht gar der Abbruch des Studiums droht. Zweitens soll die Woche klar Gewinn abwerfen. «Der Fonds stösst nämlich langsam an seine Grenzen», erklärt Anna Leissing: Während 2004 noch 9 und 2005 insgesamt 18 Gesuche eingingen, hatte die Sozialkommission der SUB im letzten Jahr über 35 Anträge zu entscheiden. Zwar wirft die Stiftung Sozialkasse der Uni Bern jährlich 70’000 Franken in den Topf des Fonds, aber bei den steigenden Gesuchen sei dieses Geld schnell verteilt, wie Leissing sagt.

«Keine Ersatzstipendienstelle»

«Auffallend ist, dass viele Studis an die SUB gelangen, weil ihnen die Stipendien gestrichen wurden», so Leissing. Zwar helfe man, so gut und so fair es gehe, doch «eine Ersatzstipendienstelle sind wir nicht». Es sei immer noch die Aufgabe von Bund und Kanton, die Chancengleichheit her- oder sicherzustellen. Zudem seien die Beiträge aus dem Sozialfonds einmaliger Natur und könnten unmöglich regelmässig ausbezahlte Stipendien ersetzen. Allerdings, so Leissing, kann die Sozialkommission der SUB auch zinslose Darlehen aussprechen, die «unter humanen Bedingungen zurückbezahlt werden können»: Bis spätestens fünf Jahre nach Studienabschluss. Antragsberechtigt für Unterstützung durch den Sozialfonds sind alle Mitglieder der SUB. Die Gesuche müssen schriftlich eingereicht werden, und die Notlage ist mit zahlreichen Dokumenten zu belegen (siehe unter Links).

Flohmarkt, Spaghetti und Kino

«Feilschen, Spielen, Glotzen, Feiern» – unter diesem Motto macht Solidarität Spass: Am Dienstag, 19. Juni geht am Flohmarkt im Platanenhof der Unitobler das grosse Feilschen los. Am Mittwoch stehen Spaghetti und Spiel im Restaurant Ali Baba auf dem Programm und den Abschluss der Woche bildet am Freitag das Openairkino des Uni-Filmclubs mit Konzert und den Filmen «Aschenbrüder» und «Nachbeben» – was die Benefizveranstaltungen schliesslich ebenfalls auslösen sollen.

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