Die neuen Studis stürmen die Uni

Viele Vorträge und Mitteilungen stürzen am Tag des Studienbeginns auf die Erstsemestrigen herein. Vor allem im Campus der Gruppierungen in der UniS werden neben Informationen an reich geschmückten Ständen auch grosszügig Geschenke verteilt.

Von Matthias Abplanalp 21. September 2007

Vor der Türe der Aula bleiben viele noch einmal kurz stehen. Dann wagen sie den definitiven Schritt in einen neuen Lebensabschnitt – oder zumindest einmal an die Begrüssungsveranstaltung zum Tag des Studienbeginns. «Sie sind alle willkommen in Bern», zerstreut Rektor Urs Würgler die Bedenken der Neuimmatrikulierten gleich zu Beginn. Die Universität Bern verstehe sich als internationale und multikulturelle Gesellschaft. Ihr treten am Freitag, 21. September, etwa 2700 neue Mitglieder bei.


Hektik und Aufregung im Hauptgebäude: Tag des Studienbeginns 2007. (Bild: Stefan Wermuth)

Geschmückte Tische, gemischte Meinungen

Rektor Würgler erklärt: «Die Uni Bern bietet mehr als nur ein Fachstudium.» Dass Studieren auch eine soziale Komponente hat, zeigt ein Rundgang durch die UniS, wo die unterschiedlichsten Gruppierungen der Uni ihre Stände reich geschmückt haben und mit Geschenken um die Neuankömmlinge werben. Dieser Standort sei besser als letztes Jahr, als sie in den Untergrund des Unitoblers verfrachtet worden seien, freut sich Regine Stapfer, Präsidentin des Unichors. Anderes berichtet Thomas Minder von der Akademischen Turnerschaft Rhenania: «Unser Problem als Männerverbindung ist, dass immer mehr Studierende Frauen sind.» Überhaupt würden nur wenige Erstsemestrige überhaupt den Weg zum Campus der Gruppierungen finden, moniert er. «Es ist nicht mehr wie früher.»


Thomas Minder (Mitte) und seine Kollegen von der Akademischen Turnerschaft Rhenania verteilten mehr Orangensaft und Chips denn Infos. (Bilder:ma)

Wenig konkrete Informationen

Dass an zahlreichen Ständen vor allem Getränke und Bonbons verteilt werden, zeigt auch das kritische Urteil der Neuimmatrikulierten: «Es ist alles eher allgemein gehalten», findet Sabrina Pfaffen, zukünftige BWL-Studentin. Auch Niklaus Jud sieht einen Mangel an konkreten Informationen: «Alle sagen immer, ‹geht auf www-so-und-so›, mehr erfährt man nicht.» Positiv sei jedoch die Einführung am Institut gewesen, die ihn gut auf sein Sportstudium vorbereitet habe, lobt Jud. «Ich weiss sogar schon, wo ich kopieren kann.»


Niklaus Jud, Sabrina Pfaffen und Belinda Kreuzer (v.l.) gehören zu den 2700 Erstsemestrigen, die ihr Studium in Angriff nehmen.

Die Uni ist keine Spielwiese

Nicht für alle Studierenden verläuft der Tag des Studienbeginns gleich angenehm. Wer sich an den Theaterwissenschaften eingeschrieben hat, geniesst einen Rundgang durch das Uni-Quartier und ein gemeinsames Mittagessen, während zukünftige Englischstudenten und -studentinnen einen Fresher’s Test ablegen müssen. «Die Uni ist nicht eine Spielwiese, sondern ein Ort für ernste Arbeit», ermahnt Rektor Würgler zum Schluss seiner Begrüssungsrede – und entlässt die Schar der Zuhörenden damit in ihren neuen Alltag als Studierende der Unversität Bern.


Die Kampagnenbewegung «21. Oktober – besser wählen» animiert die Studierenden zum Wählen.

 

 

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