Neue Legi ohne Schnickschnack

Die neue Legi, die «Unicard» wird ab dem kommenden Frühjahr schrittweise an alle Studierenden verteilt. Mit ihr kann man sich nicht nur immatrikulieren, sondern auch drucken und kopieren. Und vielleicht bald die Spaghetti in der Mensa bezahlen.

Bettina Jakob 19. Dezember 2007

Schlicht – so beschreibt Frank Zehnder von den Informatikdiensten der Uni Bern die neue Unicard. Das weisse Stück Plastik in Kreditkartenform, bedruckt lediglich mit Uni-Logo, Schwarzweissfoto und Strichcode, ist mit Absicht in neutralem Design gehalten: Die eingereichten Fotos der Studis sind oftmals Farbbilder, und der Druck auf die Karte könnte die Farbechtheit nicht garantieren: «Eine poppige Version würde in vielen Fällen schrecklich aussehen», so Zehnder. So bleibt die Karte ohne Schnickschnack. So unscheinbar sie aussieht, so viel mehr bietet die neue Legi aber ab dem kommenden Frühjahrssemester: das bargeldlose Kopieren und Drucken – und später lassen sich vielleicht sogar die Penne all'arrabbiata in der Mensa bezahlen. Die Berner Studierenden bekommen ihre neue Legi im April zugesandt, die Erstkarte ist gemäss Zehnder gratis.

So sieht die neue Unicard aus: schnörkellos von vorne…

Früher oder später auch in der Mensa bargeldlos 

Als erste werden die Drucker und Kopierer der Juristischen Bibliothek im Hauptgebäude mit dem neuen System ausgerüstet. Danach folgen die Standorte Unitobler und die Fachbereichsbibliothek Bühlplatz. «Ob die Insel schon aufspringt, ist im Gespräch», sagt Zehnder. Ebenso, ob schliesslich auch der Kaffee in der Mensa berührungslos per Funk bezahlt werden kann. «Früher oder später wird dies möglich sein», zeigt sich der Projektleiter zuversichtlich, ein Stichdatum kann er aber noch nicht angeben. Vorläufig laufen Abklärungen in Sachen technischer (Un-)Möglichkeiten. Die Kosten des Projekts mit all den Systemumstellungen belaufen sich auf rund 800'000 Franken.

…praktisch von hinten. (Bilder:zvg)

Auch Gaststudis sollen drucken können

Bargeldlos drucken und kopieren, das ist schön und gut. Was aber, wenn man eines morgens die Karte zu Hause vergisst? Mit Münz funktionieren die neuen Systeme nicht mehr, gibt Frank Zehnder zu. «Aber die Kopierzentrale im Exwi bleibt bestehen.» Und: Es laufen auch Bestrebungen, die Dienstleistungen auch ohne Unicard anbieten zu können. In Hinblick auf das neue Von Roll-Areal, wo künftig Studis der Uni und der PH Bern gemeinsam einquartiert werden, sei dies unumgänglich. Auch für Gaststudis anderer Schweizer Universitäten ist diese Möglichkeit interessant: Geprüft wird in dieser Sache, ob allenfalls über den Campus-Account gedruckt und kopiert werden könnte. «Im nächsten Frühjahr startet ein entsprechendes Pilotprojekt», so Zehnder.

Und die Mitarbeitenden der Uni Bern? «Im kommenden Frühjahr wird entschieden, ob auch sie eine Unicard erhalten», erklärt Zehnder. Zurzeit läuft ein Versuch mit 13 Personen, die über das neue System ihre Arbeitszeiten erfassen. Ebenfalls geprüft wird der Zutritt zu Gebäuden mit der neuen Karte.

 

Oben