Das UniPress lotet Werte aus

Glück, Geld, Gesundheit – das Spektrum dessen, was wir als wertvoll erachten, ist breit. Das aktuelle UniPress ist den Werten unserer Gesellschaft auf der Spur und fragt, wieviel wir uns diese Werte kosten lassen.

Von Astrid Tomczak-Plewka 03. Oktober 2007

Kinder, Küche, Kirche: Der Dreiklang, der lange Zeit weibliche Rollenmuster bestimmte und spätestens seit den 80er Jahren überwunden schien, hat in letzter Zeit wieder Auftrieb erhalten. Doch die Rückkehr zu den hergebrachten Werten erweist sich als ökonomischer Fehlschlag und kann als Ausdruck einer rückwärtsgewandten Sehnsucht nach Stabilität und Ordnung in einer durcheinander geratenen Welt gedeutet werden. Jeder Mensch sucht sich Leitplanken, nach denen er seine Existenz ausrichten kann – jene Grundkonstanten, die das Leben lebenswert machen.

 

Das können religiös und kulturell bestimmte Vorschriften sein, welche die Gesellschaft als Ganzes oder das Individuum in unterschiedlichem Mass beeinflussen; das kann soziales oder ökologisches Engagement sein, mit dem Aktivistinnen der Ohnmacht entgegenwirken; das können materielle Errungenschaften sein, die dem Menschen ein Gefühl von Wichtigkeit und (All-)Macht vermitteln. Die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins UniPress fragt, welche Werte in den verschiedenen Sphären unseres Lebens vermittelt und gelebt werden – von der Familie bis hin zu den Chefetagen multinationaler Unternehmen.

Als die Sowjets das All eroberten

Ein multinationales Erdbeben lösten vor 50 Jahren russische Wissenschaftler in der kasachischen Steppe aus: Am 4. Oktober 1957 wurde mit dem «Sputnik» der erste künstliche Satellit ins All geschossen. Der Wettlauf zwischen Ost und West, Kommunismus und Kapitalismus um die Vorherrschaft im Kalten Krieg war damit an seinem Höhepunkt angelangt. Und die Sowjets punkteten mit weiteren Erstleistungen im Weltraum – mit Ausnahme der Mondlandung 1969. Kathrin Altwegg, Professorin an der Abteilung für Weltraumforschung und Planetologie an der Universität Bern, spricht über den «Sputnik-Schock» und die Folgen. Das ausführliche Gespräch kann neu als Podcast heruntergeladen und gehört werden.

Folgenreich war für eine vierfache Mutter eine Lungenentzündung: Sie erlitt nach der Infektion einen septischen Schock, schwebte tagelang zwischen Leben und Tod – und nimmt seither ihre Umgebung nur noch spiegelverkehrt wahr. Im Alltag bedeutet dies: Der gewohnte Gang zur Haustür wird zum Hindernislauf, die Lektüre einfacher Hinweisschilder zum mühsamen Buchstabenpuzzle, der Spaziergang durch die Stadt zum Spiessrutenlauf. Forscher der Universität Bern haben versucht, dem Phänomen auf die Spur zu kommen – und sind dabei auf neue Erkenntnisse in der Hirnforschung, aber auch an die Grenzen der Wissenschaft gestossen.

UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert, das pdf zum Download und das «Gespräch» auch zum Hören als Podcast.

Oben