Albrecht von Haller – ein lebendiges Monument
Der Berner Albrecht von Haller war vielleicht der letzte Universalgelehrte des Abendlandes: Er wirkte als Anatom, Botaniker, Dichter und Rathausammann. 2008 wird Hallers 300. Geburtstag gefeiert und UniPress hat sich auf die Spuren des faszinierenden und widersprüchlichen Menschen gemacht.
Albrecht von Haller wurde in Bern geboren – und starb auch in dieser Stadt. Dazwischen war er im In- und Ausland so eifrig und rastlos tätig, dass all seine Beschäftigungen kaum Platz in einem einzigen Leben zu haben scheinen. Hallers Dasein war geprägt von starken Kontrasten: So war der Universalgelehrte einerseits fest im vergangenen Zeitalter des Barock verwurzelt – wie sich das unter anderem in seinen Gedichten zeigt – und andererseits wurde er als überzeugter Empiriker zum Wegbereiter der modernden Naturwissenschaft.
Weitere Spannungen ergaben sich für den Forscher durch seinen tiefen Glauben, der oft in Konflikt mit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit geriet. Haller rang denn also um die Vereinbarkeit dieser unterschiedlichen Weltsichten, aber auch um die Anerkennung in seiner Heimatstadt, die ihm anfangs nicht genug Respekt zollte und damit seinen Stolz verletzte. UniPress leuchtet die verschiedenen Facetten und Beschäftigungsbereiche dieses breit begabten und umtriebigen Mannes aus, dem wir heute viel verdanken und der auf seine Zeitgenossen – wie Kaiser Joseph II. – einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat.
Wissenschaft, Glaube und die Umwelt
Wie schon damals zu Hallers Zeiten, können sich auch heute Glaube und Wissenschaft in die Quere kommen und die Gemüter erhitzen; dies hat die Debatte um das umstrittene Lehrbuch «NaturWert» für die Sekundarschule gezeigt. Eine Theologin und ein Theologe der Universität Bern plädieren für die Überbrückung der Gegensätze zwischen Darwins Evolutionstheorie und der Schöpfungsgeschichte.
UniPress greift ein weiteres Thema auf, das die aktuellen Debatten massgeblich prägt: unsere Umwelt. Bereits seit 20 Jahren wird an der Uni Bern fächerübergreifend zu Umweltthemen geforscht, an der Interfakultären Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ). Im Gespräch erklärt die Direktorin Ruth Kaufmann-Hayoz, dass die vielfältigen Forschungsergebnisse, zu denen auch externe Experten beitragen, für die Gesellschaft häufig direkt relevant sind.
UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert, das pdf zum Download und das «Gespräch» auch zum Hören als Podcast.