Sie zeigen ihre Wunden

Voller Hoffnungslosigkeit, voller Hoffnung: Das Psychiatrie-Museum Bern zeigt Bilder von Psychiatrie erfahrenen Menschen im Pfründerhaus der «Waldau». Die Ausstellung dauert bis zum 25. März.

Von Bettina Jakob 06. Februar 2007

Wir alle lecken unsere Wunden, sie sind mal Schürfung, können aber auch ein Stich ins Herz oder ein Loch in der Seele sein. Psychiatrieerfahrene zeigen ihre Gefühle in Bildern, die nun als «befreiende Kunst» im Pfründerhaus der «Waldau» zu sehen sind. Die Stiftung Psychiatrie-Museum Bern und die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern laden zur Ausstellung ein.

 

Bis am 25. März ist im Psychiatrie-Museum der «Waldau» die Wanderausstelllung aus Deutschland zu sehen, welche mit Schweizer Bildern ergänzt wird. Und zwar sind dies Werke aus dem Fundus der Sammlung Walter Morgenthaler. Der ehemalige Psychiater der Waldau hatte sich bereits anfangs des 20. Jahrhunderts mit Zeichnungen und Texten von Patientinnen und Patienten beschäftigt. Er hat versucht, Inhalt und Gestalt der Bilder psychodiagnostisch auszuwerten. Die Morgenthaler-Sammlung umfasst rund 5000 Werke; die bekanntesten sind die Zeichnungen von Adolf Wölfli, die heute im Kunstmuseum Bern hängen.

Einzelne ausgesuchte Werke der Morgenthaler-Sammlung sollen die Gemeinsamkeiten aufzeigen, die Psychiatrieerfahrene zu verschiedenen Zeiten verbinden, aber auch Gegensätze. Gleichzeitig will die Ausstellung gemäss Medienmitteilung Bezüge zwischen dem Schaffen heutiger Psychiatrieerfahrener mit Werken von Schweizer Kunstschaffenden wie Schang Hutter und Sabina Kulicka schaffen.

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