Euro 08: Die Uni Bern kickt mit einem Blog

Das «Collegium generale» der Uni Bern startet einen Blog: Thema ist die Euro 08, der auch eine Vorlesungsreihe gewidmet ist. Wer sich für Fussball und Wissenschaft interessiert, kann auch online mittun.

Von Bettina Jakob 13. Februar 2008

«Ist Fussball männlich oder weiblich?» Oder hat Fussball etwas mit Religion zu tun? Mit seiner interdisziplinären Vorlesungsreihe ist das «Collegium generale» am Ball und stimmt bereits jetzt auf die Euro 08 ein. Dabei ist das Spielfeld nicht auf den Hörsaal beschränkt. Erstmals können Kommentare auch ganz gemütlich, online aus dem weichen Sessel von zu Hause aus abgegeben werden – so wie es bei Fussball-Übertragungen üblich ist: Das «Collegium generale» hat auf seiner Homepage einen Blog eingerichtet.

Die Uni Bern hat bereits losgetreten: Der Blog zur Euro 08 läuft. (Bild:istock.com)

Kritische Gedanken sind willkommen

Und so funktionierts: Nach den Live-Vorträgen jeweils Mittwoch abends äussert sich ein Team-Mitglied oder ein eingeladener Gast mit einem Beitrag zum Vortragsthema, wie Sara Zwahlen vom «Collegium generale» erklärt. Dann ist die Plattform für Meinungen offen: «Wer auch immer will, kann seine Gedanken online einfügen.» Zwahlen hofft auf interessante, und natürlich auch kontroverse Einträge; was dem Ziel der Vortragsreihe entsprechen würde: «Wir wollen den Fussball und seine Wirkungen aus wissenschaftlicher, kritischer Sicht beleuchten.»

Auch Thomas Myrach erwartet «prononcierte» Meinungen im Euro-Blog: Der Professor für Wirtschaftsinformatik an der Uni Bern hat schon an einigen Blogs teilgenommen und interessiert sich für deren Wirkung. Das Thema «Fussball» biete sicher gute Voraussetzungen, dass auch tatsächlich eine Diskussion entbrenne, so Myrach. Bei aller gewollten Kontroverse ist jedoch klar: Verbale Fouls werden nicht geduldet, das «Collegium generale» kontrolliert den Blog auf anstössige Inhalte.

Tore erzielen von zu Hause aus

«Der Euro-Blog ist ein weiteres Experiment des Collegium generale», so Thomas Myrach. Nach der Produktion von Podcasts will das Leitungsteam damit einen weiteren Kanal erschliessen, um seine Bekanntheit zu steigern und seine interdisziplinären Inhalte weiter zu verbreiten. Sicher wird gemäss Sara Zwahlen das Thema gerade jüngere Menschen zur Teilnahme auffordern, die sich in den interaktiven Medien auch zu Hause fühlen. So können die Studentinnen und Zuhörer bei der Spieltheorie – das Thema eines Vortrags – nach dem Schlusspfiff im Hörsaal auch von zu Hause aus noch gedanklich weiterdribbeln.