Neues Buch über einen kauzigen Gesellen

Man sieht sie kaum, und vielleicht fasziniert sie uns gerade deswegen: die Eule. Adrian Aebischer, Biologe an der Uni Bern, hat ein Buch herausgegeben, das viel Unbekanntes über den Nachtvogel ans Licht bringt.

Von Bettina Jakob 04. Juli 2008

Er hat «Adonis» und «Selene» verfolgt. Per Funk, unermüdlich über Berg und Tal. War nachts stets auf der Lauer, um sie vielleicht mit dem Nachtsichtgerät zu entdecken. Ihre Spuren trug er schliesslich sorgfältig zusammen und liess sie in seine Studie einfliessen. Adrian Aebischer von der Abteilung «Conservation Biology» der Uni Bern hat während vier Jahren die Uhu-Population im Wallis untersucht. Das Wissenschaftsmagazin der Universität Bern «UniPress» hat eine Reportage über die Arbeit des Populationsbiologen publiziert. Und nun publiziert Adrian Aebischer selber: Soeben hat er ein 250-seitiges Buch über «Eulen und Käuze» herausgegeben.

Uhu auf Baum
Erst ein geübtes Auge wird den Uhu auf dem Baum beim Tagesnickerchen entdecken. Bild: Adrian Aebischer
Nahaufnahme Uhu
Gute Augen, scharfer Schnabel: Der Uhu ist bestens ausgerüstet für die nächtliche Jagd. Bild: Adrian Aebischer

Audio-CD mit Stimmen

Als einer der versiertesten Eulenkenner der Schweiz beschreibt der Biologe alle 13 Eulenarten Europas – vom grössten Vertreter, dem Uhu mit einer Flügelspannweite von 170 Zentimetern, bis zum Sperlingskauz mit nur 13 Zentimetern. Aebischer fasst die Biologie der Nachtvögel zusammen: Fortpflanzung, Nahrung, Gefieder, Sinne. Auch den Stimmen widmet er sich, gar mit einer beigelegten Audio-CD. Darüber hinaus referiert der Experte über die Erforschung der Eulen und deren aktuellen Stand, und er wirft einen Blick auf den Schutz der nächtlichen Jäger, mit möglichen Empfehlungen, wie man die Gefahren – etwa den tödlichen Stromstoss der Hochspannungsleitungen – minimieren kann. Faszinierende Bilder illustrieren das Buch  – und machen den beinahe unsichtbaren Vogel sichtbar. 
 

Adrian Aebischer beim Klettern
Der Weg zur Kontrolle der Uhu-Nester kam steinig sein: Adrian Aebischer beim Aufstieg. Bild: Zvg
Junge Eule mit flaumigem Kleid in der Nacht
Bereits die Jungtiere haben – dem flaumigen Kleid zum Trotz – einen überaus stechenden Blick. Bild: Adrian Aebsicher

Das Eulen-Buch

Das Buch «Eulen und Käuze» von Adrian Aebischer ist beim Haupt-Verlag erschienen, hat 248 Seiten und 140 Farbabbildungen. Mehr Informationen auf folgendem Link.