Politologe Wolf Linder ist der neue Ombudsmann

Konflikte entschärfen und vermitteln. Das sind die Aufgaben der Ombudsperson an der Uni Bern. Der Senat hat diese Aufgabe dem Juristen und Politologen Wolf Linder übertragen.

Von Bettina Jakob 09. Dezember 2008

Er ist Jurist und Politikwissenschaftler. Kurz – er kennt das Ringen um einen Konsens. Im Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds hatte der Sozialwissenschaftler oftmals mit Naturwissenschaftlern zu tun und als ehemaliger Dekan weiss er bestens, wo es brennen kann: Wolf Linder, Professor am Institut für Politikwissenschaft, scheint die ideale Besetzung für die vakante Ombudsstelle der Uni Bern zu sein; der Senat hat ihn kürzlich in dieses Amt gewählt.

Auf der Suche nach einer Win-Win-Situation: Wolf Linder, baldiger Ombudsmann der Uni Bern. (Bild:zvg)

Er kenn die Kulturen an der Uni

Der neue Ombudsmann bestätigt bescheiden, während seiner langen akademischen Karriere «die verschiedenen Kulturen» einer Universität kennen gelernt zu haben. Linder will zuhören, vermitteln und möglichst für «beide Konflitkparteien nach einer Win-Win-Situation suchen»: Sei es nun bei Differenzen zwischen Doktorvater und Assistent wegen der sich hinziehenden Korrektur der Dissertation oder bei Streitereien unter Angehörigen des Mittelbaus. 

Nach einer Frau kommt ein Mann

Wolf Linder tritt das neue Mandat anfangs 2009 an. «Ansonsten höre ich mit meiner Emeritierung im kommenden Sommer fast mit allen universitären Tätigkeiten auf», so Linder, schliesslich gebe es ja ein Leben nach der Pensionierung. Auf das 10-Prozent-Mandat als Mann der Mediation jedoch freut er sich und hofft, etwas zu einer guten Konfliktbewältigung an der Uni beitragen zu können. Wolf Linder tritt die Nachfolge von Brigitta Ammann an; sie war die erste Ombudsperson der Universität Bern an.

Unabhängige Beratung seit zwei Jahren

Die Ombudsstelle der Uni Bern wurde vor zwei Jahren eingerichtet. Das Ziel: Die Angestellten sollen sich bei Streitigkeiten an eine unabhängige Instanz wenden können, wie die Unileitung damals erklärte. Die Gesamtuniversität baute mit diesem Entscheid auf die positiven Erfahrungen an den medizinischen Fakultäten (Human- und Veterinärmedizin), die bereits Ombudsstellen eingerichtet hatten.