Die Uni im Spiel-Rausch

Pokern, töggelen, Ping-Pong spielen. Das heurige Unifest sorgt für spielerische Begegnungen. Der Spielrausch findet am 26. April statt, der Vorverkauf hat nun begonnen.

Von Bettina Jakob 03. April 2008

Rausch. Der ist einfach an jedem Unifest mit im Spiel. Heuer gar als Motto, «im Rausche des Spiels», am 26. April an der Unitobler. Zocken, schutten, schauspielern. «Sogar Ping-Pong steht auf dem Programm», sagt Koordinatorin Carole Rentsch, «die Renaissance des guten alten ‹Amerikänerlen›». Für die Unwissenden: Eine Horde Menschen rennt rund um den Tischtennistisch, diejenige Person, welche den Ball nicht zurückspielen kann, scheidet nach klassischem Knockout-Prinzip aus.

 

Pokerface ist gefragt

Ausscheiden steht auch für Milchgesichter am Pokertisch an: Ohne Pokerface geht’s böse ans Geld; an acht Tischen spielen je zehn Spielerinnen und Spieler um Ruhm und bare Münze. «Natürlich haben wir die nötige Glücksspielkonzession», so Rentsch. Für 25 Franken kann man sich einkaufen und mit bluffen. Eine doch weitaus expressionistischere Art der Selbstdarstellung ist beim «Movieoke» möglich: Selbsternannte Brad Pitts dürfen ab 23 Uhr zum Vergnügen der Zuschauenden berühmte Filmszenen nachspielen. Wer auch an diesem Abend nicht vom Fussball lassen kann, der komme zum «Töggeliturnier der besonderen Art», so Carole Rentsch: An den extra-langen Kasten können nämlich zwei Dreierteams hebeln.

Abrocken mit den «Kummerbuben»

Keine Lust auf grössere spielerische Interaktionen? Wie immer wartet das Unifest mit einem starken Lineup auf: Allen voran die Lokalmatadoren «Greis» und die «Kummerbuben». «Greis» rappt durch die Mensa und die «Kummerbuben» – die Band mit dem Temperament eines frühlingstrunkenen Munis (Selbsbezeichnung) – rocken in der Einstellhalle Volkslieder. Weiter auf dem Programm stehen der Soulmusiker «Jones», die Pop-Band «Choo Choo» und die Rocker und Artisten von «Bonaparte». Ein sattes Programm für ein Budget von 200’000 Franken: «Wir kennen hier und dort jemanden, und diese Freundschaftspreise halfen mit, die Kasse ausgeglichen zu halten», klärt Koordinatorin Carole Rentsch auf, die BWL und Psychologie studiert. Dass das Fest ein Riesending ist, macht folgende Hochrechnung klar: «Eine Person wäre vollzeit etwa ein halbes Jahr lang mit der Organisation beschäftigt», so Rentsch, die diesen Job mit einem kleinen Team für ein kleines Entgelt übernommen hat. Von Freitag bis und mit Sonntag arbeiten insgesamt etwa 500 Personen fürs Unifest 2008.

 

Volkslieder als Rock: Die «Kummerbuben» sorgen mit dem Märitfroueli für Stimmung. (Bild: Marco Zanoni/zvg)

Damit es im Spielrausch keinen Filmriss gibt, dafür sorgt übrigens das «Shnit-Kurzfilmfestival»: «Die Organisatoren dieses Berner Filmfestivals haben für das Unifest Highlights zusammengestellt», so Rentsch. Rund eine Stunde Kino, für den passiven Rausch.