Sauberkeit statt Sauerei

An manchem Abend gleichen die Hörsäle einer Müllhalde. Mit freundlichen Plakaten will die Uni an den gesunden Menschenverstand der Studis appellieren.

Von Bettina Jakob 01. April 2009

Bruno Schlapbach rechnet vor: An einem ausgebuchten Tag wechselt das Publikum im Auditorium maximum im Hauptgebäude von acht Uhr morgens bis sechs Uhr abends alle zwei Stunden. Rund 1200 Personen gehen ein und aus – und lassen allerhand zurück: «Bananenschalen, Pet-Flaschen, angebissene Sandwiches, Gratis-Zeitungen», zählt der Leiter Hörraumreservationszentrum Hauptgebäude auf. Zwar seien täglich rund 20 Leute vom Reinigungstrupp unterwegs, aber oftmals reiche zwischen den Veranstaltungen die Zeit für eine gründliche Reinigung nicht. Die Folge ist ein Chaos auf den Rängen: «Die Teilnehmenden der Abendveranstaltungen – wie des Collegium generale oder der Volkshochschule – beschweren sich», so Schlapbach.


So sieht der Hörsaal am Morgen aus…

Kein erhobener Zeigefinger

Sudelei und Unordnung sollen nun ein Ende nehmen: Die Hauskommission Hauptgebäude startet am Montag, 30. März, eine Plakat-Aktion, welche die Studierenden auf die Problematik aufmerksam machen soll. «Und zwar nicht  mit dem Zeigefinger, sondern als Appell an den gesunden Menschenverstand», betont Kommissionspräsident Bernhard Kramer. Auch auf der Hausordnung will er nicht herumreiten, obwohl diese Essen und Trinken in den Hörsälen generell untersagt. Aber mit etwas Goodwill den Abfall in die Kübel entsorgen, das sollen die Studierenden.


…und so nach den Vorlesungen am Abend. (Bilder:zvg)

Aktion wird nun regelmässig wiederholt

Die Plakat-Aktion ist die erste dieser Art – und soll künftig zu Semesterbeginn wiederholt werden. Kramer lässt die Aufforderungen vor den Auditorien im Hauptgebäude und in der UniS anbringen. Einige Exemplare will er auch an die Hausdienste der anderen universitären Standorte weiterleiten, damit auch dort die Hörsäle nicht zu Müllhalden werden.