Die Grünen kamen, sahen und siegten

Neu – aber alles andere als grün hinter den Ohren: Die Grünliberalen und die Junge Grüne entschieden die Wahl des StudentInnenrats der Uni Bern eindeutig für sich. Die Studis konnten ihre 40 Rätinnen und Räte per Mausklick aus acht Listen mit 147 Kandidierenden auswählen.

Von Bettina Jakob 26. März 2009

Ein kurzer Blick auf die Wahlresultate genügt: Grüne Politik wird künftig die Debatten im Studierendenparlament der Uni Bern prägen. Die Grünliberalen und die Junge Grüne traten zum ersten Mal zu den Studi-Wahlen an – und holten gleich zehn von vierzig Sitzen. Als einzige dritte Partei konnte das Sozialdemokratische Forum einen Sitz dazu gewinnen und von 14 auf 15 Vertreterinnen und Vertreter erhöhen – alle anderen Parteien sahen ihre Felle davon schwimmen. Dass die Grün-Orientierten so deutlich abgeräumt haben, ist gemäss Silvio Walther vom Wahlbüro «doch eine Überraschung». Die Legislatur beginnt am 9. April an der konstituierenden Sitzung des neu gewählten StudentInnenrates, der als höchstes Organ der StudentInnenschaft der Uni Bern deren Aktivitäten und politische Ausrichtung bestimmt.
 

Und so sieht die neue Sitzverteilung im Studi-Rat aus. (Grafik:SUB)

Diese Parteien sind die Verlierer

Und diese Parteien trifft es schmerzlich: Die Jungfreisinnigen verlieren vier Sitze und stellen nur noch sechs Mitglieder im Studierendenrat. Doch auch die Junge Alternative, die mit «Ornythorhynchus Paradoxus» zusammengespannt hatte, verliert: Von sieben Sitzen gehen den beiden Fraktionen drei verloren. Drei sind es auch bei der «Tux», welche die Informatiker und die Naturwissenschafts-Studis vertreten: Ihre Sitzanzahl wird auf neu drei halbiert. Die «Wolke 7», welche christliche Werte vertritt, verliert einen Sitz und ist noch mit zwei Mitgliedern im Studi-Parlament vertreten.

Sozialdemokraten atmen auf

Neben den grünen Gewinnern konnten also nur die Sozialdemokratinnen und -demokraten ihre Wählerschaft halten. Alle anderen Fraktionen verloren Stimmen an die beiden neuen, grünorientierten Parteien – und zwar über alle politischen Gesinnungen hinweg: vom bürgerlichen Jungfreisinn über die linke JA! und auch Parteien wie «Ornythorhynchus Paradoxus», die sich nach der lateinischen Bezeichnung des Schnabeltiers nennt und in ihrer Politik weder Fisch noch Vogel sein will.

Das Wahlbüro freut sich gemäss Silvio Walther über die Wahlbeteiligung, die mit 21 Prozent um drei Prozent höher lag als bei den Wahlen vor zwei Jahren. Die elektronische Wahl sei problemlos verlaufen.

 

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