UniPress – Im Dienst der Öffentlichkeit
Bern gilt als Beamtenmetropole – und deshalb als etwas träge. Was hinter der viel geschmähten Verwaltung steckt, und wie sich die öffentliche Hand zur modernen Dienstleisterin wandelt, wird am Kompetenzzentrum für Public Management der Uni Bern erforscht und gelehrt: Der Schwerpunkt im aktuellen UniPress.
Verwaltung: Das tönt grau, langweilig, öde – und etwas ineffizient. Entsprechend hat auch Bern als Bundesstadt und Verwaltungszentrum mit solchen Vorurteilen zu kämpfen. Doch anstatt ob diesen Klischees zu resignieren, hat die Universität Bern die Not zur Tugend gemacht – und mit dem Kompetenzzentrum für Public Management (KPM) ein Institut ins Leben gerufen, das sich der Erforschung des «Biotops» öffentliche Verwaltung widmet. So wird am Institut unter anderem untersucht, wie der moderne Staat politisch funktioniert und wie er gesteuert werden kann.
Das KPM ist aber auch in der Lehre aktiv und hat mit dem «Master of Public Management» eine massgeschneiderte Weiterbildung für Kaderpersonal entwickelt.Mit Erfolg: «Ich habe die Grundlagen für eine moderne Verwaltungsführung vermittelt erhalten», sagt Brigitte Rindlisbacher, Generalsekretärin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, eine der ersten Absolventinnen des neuen Lehrgangs. Die Wissenschaft straft übrigens auch die Vorurteile gegenüber den Beamten Lügen: Laut einer Studie sind viele von ihnen überdurchschnittlich engagiert und bleiben ihrem Arbeitgeber lange treu. Warum? Antworten darauf gibt es im neuen UniPress.
Im Zuge der Finanzkrise hat der Staat als Retter in der Not an Ansehen gewonnen – und die Banker führen nun die Liste der meistgehassten Berufsleute an. Die Loblieder auf den freien Markt sind weitgehend verstummt. Doch welche Lehren ziehen wir daraus? UniPress hat mit dem Ethiker Wolfgang Lienemann darüber gesprochen. Er sieht keine Alternative zum Kapitalismus, hält aber fest: «Die Deregulierungen sind zu weit gegangen.» Und: «Die Logik der Märkte wird den Erfordernissen der sozialstaatlichen, ethisch motivierten Ausgleichsfunktion des Staates klar übergeordnet.»
UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert, als pdf zum Download und das Gespräch zum Hören als Podcast.