Die neue Uni-Leitung ist gewählt

Die Uni Bern hat eine neue Vizerektorin und drei neue Vizerektoren: Der Berner Regierungsrat hat die vom Senat empfohlene Kandidatin und die Kandidaten gewählt. Mit zwei zusätzlichen Vizerektoren will die Uni den gestiegenen Anforderungen besser begegnen.

Von Bettina Jakob 01. Dezember 2010

Vier neue Gesichter in der Leitung der Uni Bern: Im Führungsgremium der Alma mater bernensis gibt es im nächsten Jahr grosse Wechsel – der Regierungsrat des Kantons Bern hat eine neue Vizerektorin und drei neue Vizerektoren bestimmt. Die Kantonsregierung ist dem Vorschlag des Senats gefolgt und hat die empfohlenen Kandidierenden bestätigt. Für die Periode vom 1. August 2011 bis zum 31. Juli 2015 sind als Vizerektorin und -rektoren folgende Personen gewählt, die zusammen mit dem designierten Rektor Prof. Dr. Martin Täuber und dem amtierenden Verwaltungsdirektor Dr. Daniel Odermatt die Berner Universitätsleitung bestellen: Kulturgeographin Doris Wastl-Walter, Chemiker Christian Leumann, Sprachwissenschaftler Bruno Moretti und Psychologe Walter Perrig.

Der Regierungsrat hat die Anzahl der Vizerektorate von zwei auf vier erhöht, um der grösseren Autonomie der Uni und auch den gestiegenen Anforderungen besser zu begegnen, wie Kanton und Uni mitteilen. Der designierte Rektor Prof. Dr. Martin Täuber, zurzeit noch Vizerektor Forschung, war an der Auswahl der Kandidierenden beteiligt und ist mit seinem künftigen Leitungsteam zufrieden: «Alle vier Personen sind hervorragend für ihre neue Aufgabe geeignet. Sie decken ein breites Spektrum von Kompetenzen ab.»


Prof. Dr. Doris Wastl-Walter. (Fotos: Manu Friederich)

Doris Wastl-Walter – die Kulturgeographin

Die neue Vizerektorin Doris Wastl-Walter ist seit 1997 ordentliche Professorin für Humangeographie am Geographischen Institut der Universität Bern. Die gebürtige Österreicherin ist ebenfalls Direktorin des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung an der Universität Bern. Vor ihrer Berufung nach Bern war die 57-jährige Kulturgeographin Vizerektorin für Organisationsentwicklung, Personal und Ressourcen an der Universität Klagenfurt. Das Studium absolvierte Wastl-Walter an den Universitäten Wien, Klagenfurt und Grenoble. Die Forschungsinteressen der neuen Vizerektorin sind Sozialgeographie, politische Geographie und Gender Studies, insbesondere die Konstruktion von Grenzen und ihre räumliche und soziale Bedeutung. Sie hat nationale und internationale Forschungsprojekte geleitet und unter anderem Lehrbücher in Humangeographie publiziert.


Prof. Dr. Christian Leumann.

Christian Leumann – der Chemiker

Der neue Vizerektor Christian Leumann ist seit 1993 ordentlicher Professor für bioorganische Chemie am Departement für Chemie und Biochemie der Universität Bern. Der 52-Jährige war bis vor einem Jahr Forschungsrat und Präsident der Abteilung II des Schweizerischen Nationalfonds. Das Studium durchlief der gebürtige Lausanner an der ETH Zürich. Nach der Dissertation war Leumann Postdoktorand an der University of California in Berkeley. Nach der Oberassistenz im Labor für organische Chemie an der ETH Zürich wurde der Chemiker an die Universität Bern berufen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Synthese und Charakterisierung von modifizierter DNA, die entweder als Therapeutika oder in der Nanotechnologie angewendet werden soll. Leumann ist auch in der Entwicklung von neuen Instrumenten für DNA-basierte Diagnostik tätig.


Prof. Dr. Bruno Moretti.

Bruno Moretti – der Sprachwissenschaftler

Bruno Moretti ist seit 2002 ordentlicher Professor für italienische Sprachwissenschaft am Institut für italienische Sprache und Literatur der Universität Bern. In den letzten drei Jahren amtete der 51-jährige Tessiner zudem als Finanzplaner der Phil-hist. Fakultät. Moretti war Leiter des Nationalfondsprojekts zu einer neuen Positionierung der italienischen Sprache in der Viersprachigkeit der Schweiz im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen NFP 56. Moretti ist unter anderem Präsident der Kommission «Nationale Wörterbücher» der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW). Nach seinem Studium und der Promotion an der Universität Zürich leitete Moretti das «Osservatorio linguistico della Svizzera italiana» und habilitierte 1998 in Bern. Morettis Forschungsschwerpunkte sind die Soziolinguistik des Italienischen, der Bilinguismus und das Erlernen einer Zweitsprache.


Prof. Dr. Walter Perrig.

Walter Perrig – der Psychologe

Walter Perrig ist seit 15 Jahren ordentlicher Professor für Allgemeine Psychologie und Neuropsychologie am Institut für Psychologie der Universität Bern. Der 59-jährige Walliser hat seit zwei Jahren das Amt des Vizedekans der Phil-hum. Fakultät inne und war zuvor geschäftsführender Direktor des Instituts für Psychologie. Perrig ist Vorstandsmitglied der «UniBern Forschungsstiftung» und war während acht Jahren Forschungsrat beim Schweizerischen Nationalfonds sowie Redaktor verschiedener Fachzeitschriften. Das Studium absolvierte der Psychologe an der Universität Fribourg, dann arbeitete er als «Research fellow» in den USA und in Deutschland. Später habilitierte er an der Universität Basel und war dort Professor bis zu seinem Ruf nach Bern. Perrigs Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Lernen, Emotion und Gedächtnis, unbewusste Informationsverarbeitung sowie kognitive Diagnostik und Intervention über die Lebensspanne.