Preis für einen Berner Urologen
Auch dieses Jahr sind Forschende der Uni Bern wieder vorne dabei: Einer der renommierten Pfizer-Preise geht an Beat Roth. Er sucht am Inselspital nach verfeinerten Therapien bei Blasenkrebs.
Neue Erkenntnisse aus der Berner Forschung können die Behandlung von Blasenkrebs verbessern: Beat Roth, Urologe am Inselspital, hat eine neue Methode entwickelt, um Lymphknoten im Becken zu detektieren, welche beim Blasenkrebs mitbetroffen sind. Für seine Forschung erhält Beat Roth den Pfizer-Preis für Herzkreislauf, Urologie und Nephrologie 2011. Der Pfizer-Preis ist einer der bedeutendsten Medizinal-Forschungspreise der Schweiz und mit 30‘000 Schweizer Franken dotiert. In diesem Jahr werden die Arbeiten von zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern prämiert. Beat Roth freut sich sehr über die Auszeichung, die ein Zustupf an seinen bevorstehenden zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA ist, in welchem er sich der Grundlagenforschung bei Blasenkrebs widmen wird.
Der Pfizer-Preis ist ein Zustupf an seinen Forschungsaufenthalt in den USA: Beat Roth. (Bild: zvg)
Kombinierte Therapie verheisst Gutes
Die Lymphknotenbeteiligung gilt neben der Infiltrationstiefe als wichtigster Prognosefaktor bei Blasenkrebs. Eine Lymphknotenentfernung gehört heute im Rahmen der Blasenentfernung zur Standardbehandlung. Doch über die genaue Ausdehnung der Lymphknotenoperation herrschen gemäss Preisträger Roth kontroverse Ansichten. Der Grund: Bisher konnte kein genaues Abflussmuster der Lymphknoten beim Blasenkrebs gezeigt werden, und kleine Metastasen sind mittels Magnetresonanz- und Computertomographie nicht erkennbar.
Beat Roth macht nun durch eine Kombination von dreidimensionalen bildgebenden Verfahren radioaktives Material, welches vorgängig in die Blase injiziert wurde, in den Lymphknoten sichtbar. Dadurch lassen sich die einzelnen drainierenden Lymphknoten vor einer Operation erkennen. Während dem Eingriff können diese mittels einer Gammasonde – ähnlich eines Geigerzählers – gefunden und herausoperiert werden. Den Forschenden um Roth gelang es so, den exakten Lymphabfluss aus der Blase zu dokumentieren, «was bisher noch nie beschrieben wurde», so Beat Roth. Der Urologe erhofft sich dadurch, die von Blasenkrebs mitbetroffenen Lymphknoten eindeutiger zu identifizieren. Bisher wird bei einer Erkrankung mit dieser Krebsart eine teilweise sehr ausgedehnte Lymphnoten-Entfernung durchgeführt, was oftmals zu einer erheblichen gesundheitlichen Belastung der Betroffenen führt.