«UniPress» im Bann des Geldes

Geld hält unsere Welt in Schwung: Stockt der Liquiditätsfluss wie in den aktuellen Krisen, herrscht Alarmstufe rot. Wie Geld uns alle bewegt und prägt, zeigt jetzt das Wissenschaftsmagazin «UniPress».

Von Timm Eugster 18. Juni 2012

Es ist noch nicht lange her, da war Geld für uns kaum mehr als das triviale Zahlungsmittel, von dem wir nie genug haben können. Und jetzt streiten wir darüber, mit welcher Geldpolitik die Nationalbank den Euro-Sturm am besten von unserem Land fernhält. Wir sehen zu, wie Griechenland mit Euro-Millionen künstlich beatmet wird und wie in Spanien schon wieder Banken gerettet werden. Unter Druck nehmen wir sogar Abschied vom Bankgeheimnis. Das Thema Geld bewegt uns in diesen bewegten Zeiten.

Das aktuelle Wissenschaftsmagazin UniPress liefert Fakten für die Diskussion. So hat etwa die soziale Ungleichheit in der Schweiz entgegen der verbreiteten Meinung kaum zugenommen – in zwei Kantonen allerdings klaffen die Einkommensunterschiede inzwischen so stark auseinander wie in Mexiko. Die Zentralbanken hatten bereits bei ihrer Gründung vor über hundert Jahren die Aufgabe, Finanzkrisen zu bekämpfen – doch seit das Papiergeld nicht mehr mit Gold abgesichert ist, ist dies zum gefährlichen Balanceakt geworden.

UniPress stellt überraschende Fragen: Finden wir Millionen-Boni und zur Schau gestellten Reichtum deshalb «unschweizerisch», weil unser Verhältnis zu Geld auch heute noch von der genossenschaftlich geprägten Alten Eidgenossenschaft geprägt ist? Ist die Geldwirtschaft gar nicht das natürliche Modell des Austauschs, als das es uns im Alltag wie in den klassischen Wirtschaftstheorien erscheint? Und: Welchen Stellenwert sollen wir im Privaten dem Geld beimessen, damit es unsere familiären und anderen engen Beziehungen stärkt statt untergräbt?

Mehr Schutz für Mäuse

Ausserdem im Heft: Woran man Mobbing in Kindergarten und Schule erkennt. Berner Forscher kommen dem Mechanismus des Vergessens auf die Spur. Und im «Gespräch» sagt Hanno Würbel als bisher einziger Tierschutz-Professor der Schweiz, warum er sich in erster Linie um die Tiere kümmert, mit denen wir Menschen wenig Mitleid haben.

UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert, im Internet zum Blättern und das «Gespräch» auch zum Hören als Podcast – gratis ist es überall.

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