Von der Tiermedizin bis zur Weltraummission
An der BEA ist die Uni Bern in vielen Hallen vertreten: An der Sonderschau tunBern sollen Jugendliche für Naturwissenschaften begeistert werden, die Vetsuisse-Fakultät ist bei den Kühen, Schweinen und Pferden anzutreffen, und auch auf eine Weltraumsonde lässt sich ein Blick werfen.
«Mit der Pipette lassen sich Flüssigkeiten dosieren und in ein anderes Gefäss füllen. Damit die Flüssigkeit aufgesaugt wird, müsst ihr hier drücken», erklärt Christine Deisl vom Institut für Biochemie und molekulare Medizin einer Gruppe von interessierten Kindern. An der Sonderschau tunBern soll bei Kindern und Jugendlichen auf spielerische Weise das Interesse für Technik und Naturwissenschaft geweckt werden. Gemäss dem Motto «selber mitmachen» probieren die Kinder sogleich selber aus, wie sich die farbigen Wässerchen umfüllen und mischen lassen. «Sie haben grosse Freude am Pipettieren», sagt Deisl, «es ist eine schöne Abwechslung zu ihrem Schulalltag.»
Forscherin Christine Deisl erklärt Kindern, wie sie mit einer Pipette Flüssigkeiten aufsaugen und dosieren können. (Bilder: Sandra Flückiger)
Wie der menschliche Körper aufgebaut ist
Die Forscherin arbeitet beim Nationalen Forschungsschwerpunkt TransCure mit, der an der Uni Bern beheimatet ist. Den Kindern dessen Ziel – die Erforschung von Membran-Transportproteinen in Zusammenhang mit menschlichen Krankheiten – zu erklären, wäre wohl zu komplex. Daher geht es insbesondere um die Grundlagen der Biologie, wenn etwa Deisls Kollege Manuel Anderegg die Organe des menschlichen Körpers zeigt und erklärt. Seine Geschicklichkeit konnte der potentielle Forschernachwuchs beim Spiel «Doktor Bibber» unter Beweis stellen. Die Operation des Patienten war gar nicht so einfach: Eine falsche Bewegung mit der Pinzette – und ein Warnton erklang.
Anhand eines offenen Modellkörpers zeigt Forscher Manuel Anderegg interessierten Schülerinnen die inneren Organe.
Die Uni Bern bietet mit ihrem Stand an der tunBern in der Halle 3.2 auch sonst ein abwechslungsreiches Programm. Nachdem mit Weltraumforschern bereits Kometen gebaut wurden und Mathematikerinnen 3D-Bildschirme erklärten, präsentiert sich am Mittwoch, 8. Mai, der Botanische Garten, und am Samstag ist die Kinderuni mit dem Thema «Wie funktioniert das Hirn?» zu Gast.
Beim Spiel «Doktor Bibber» konnte der Forschernachwuchs seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Ultraschall eines schwangeren Schweins
Besonders breit vertreten ist die Vetsuisse-Fakultät: Das Institut Suisse de Médicine Equine (ISME) ist in der Halle 684 anzutreffen, wo Pferdebesitzer durch das Ausfüllen eines Fragebogens bei einer Studie mithelfen können. In der Halle 688 zeigt Tierärztin Anna Hillebrand täglich mit einem Ultraschallmessgerät, wie es im Bauch einer Muttersau aussieht, die in zwei Wochen Ferkel zur Welt bringen wird. Die Vorführung findet jeweils um 14.45 Uhr statt. Beim Stand der Wiederkäuerklinik in der Halle 672 werden nicht nur präparierte Euter gezeigt, die Besucherinnen und Besucher können sich auch gleich selbst beim Melken einer geduldigen Plastik-Kuh üben.
Woher kommt die Milch? Insbesondere Kinder molken die Plastik-Kuh mit viel Begeisterung.
Als Gesamtinstitution ist die Uni Bern im Ausstellungsteil der Gaststadt Bern (Halle 5.1) vertreten: Die Mission der Raumsonde Rosetta wird unter dem Titel «Miss Universum ist eine Bernerin …» vorgestellt. Durch die Gucklöcher lässt sich sogar ein Blick auf das Modell der Raumsonde erhaschen, die gerade ein an der Uni Bern gefertigtes Messinstrument zu einem 480 Millionen Kilometer entfernten Kometen trägt.
Die Raumsonde Rosetta ist derzeit im Weltraum unterwegs – mit einem Berner Messinstrument an Bord.