Ein Brückenbauer in den Osten

Das Sciex-Programm soll Jungforschende aus den neuen EU-Ländern fördern. Viliam Kolivoska, ein junger Chemiker aus Prag, forscht in diesem Rahmen an der Uni Bern.

Text: © Sciex 06. Februar 2013

In Bern hat Professor Thomas Wandlowski, der die Gruppe «Nanoelektrochemie» an der Uni leitet, den 28-Jährigen unter seine Fittiche genommen. Kolivoska führt hier sein erstes eigenes Postdoc-Projekt durch, das den Namen «ETNA» («Electron Transport in Nanoscale Host Guest Assemblies») trägt. Die Materie seiner Forschung gehört definitiv zur Wissenschaft des 21. Jahrhunderts: Der Chemiker untersucht die Eigenschaften von elektronischen Komponenten, die aus Molekülen bestehen. «In Zukunft können wir womöglich die Silizium-Technologie, wie sie heute für Computer verwendet wird, durch effizientere Technologien, die auf Molekülen basieren, ersetzen», blickt Kolivoska über den Tellerrand der Grundlagenforschung hinaus.


Viliam Koliskova bei der Vorbereitung eines Substrats für Experimente mit dem Rastertunnelmikroskop. (Bilder:zvg)

Pudelwohl im Team und in Bern

Viliam Koliskova ist glücklich, in Bern zu sein: Prof. Thomas Wandlowski sei einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Nanoelektrochemie. Kolivoska möchte Erkenntnisse und Gelerntes aus Bern in seine Heimat tragen: «Das Ziel ist es, eine nachhaltige Kooperation zwischen meiner Gruppe in Prag und den Berner Wissenschaftlern aufzubauen», so der Nachwuchsforscher. Auch das Drumherum in Bern gefällt dem ausländischen «Fellow»: «Hier angekommen, erhielt ich den Schlüssel zu einer teilweise möblierten Wohnung und an der Uni wurde ich von Team-Mitgliedern stets gut betreut.» Der «Welcome Center» der Uni Bern half schliesslich bei den «verflixten» administrativen Erledigungen.


Der junge Sciex-Fellow fühlt sich sehr wohl in Bern und gut betreut an der Uni. 

Neues Wissen nach Hause tragen

Die Internationalität in seiner Forschungsgruppe schätzt Viliam Kolivoska ausserordentlich – die Chemikerinnen und Chemiker stammen etwa aus China, Russland, Japan und dem Iran: «Man lernt Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen und ich habe bereits viele Freunde gewonnen», so der Jungforscher aus der Tschechischen Republik. Es wird hart gearbeitet, aber alle würden einander unter die Arme greifen, so Kolivoska. Der Nachwuchsforscher ist noch bis im Juli als «Sciex Fellow» in Bern, dann kehrt er nach Prag zurück, wo er sein neu angeeignetes Wissen einbringen will – ganz im Sinne des Sciex-Förderungsprogramms.

Zusammenfassung und Übersetzung aus dem Englischen: Bettina Jakob

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