Grünliberale und Christen gewinnen die Wahlen
Stärkste Gruppierung im Parlament der StudentInnenschaft der Uni Bern (SUB) bleiben die Sozialdemokraten – obwohl sie einen Sitz verlieren. Zugelegt haben die Grünliberalen, die christliche Wolke 7 und der Jungfreisinn. Wahlverliererin ist die Tux-Partei.
Zwei Gruppierungen teilen sich den Wahlsieg der StudentInnenrats-Wahlen der Uni Bern: Die Grünliberalen (glp) und Wolke 7 (w7), welche gegenüber den letzten Wahlen je zwei Sitze gewinnen. Zugelegt haben auch die Jungfreisinnigen (jf), die einen zusätzlichen Sitz holen. Haare lassen muss die stärkste Gruppierung im Studi-Rat, das Sozialdemokratische Forum (SF), welches einen Sitz abgibt. Wahlverliererin ist jedoch die Tux-Partei (tux), welche vier Sitze weniger bekommt. Die Junge Grüne (jg), die vor zwei Jahren die Wahlen dominiert hat, verteidigt ihre acht Sitze. Die 40 Sitze im StudentInnenrat verteilen sich gemäss Medieninformation der SUB wie folgt: 10 SF (-1), 9 glp (+2), 8 jg (+0), 5 jf (+1), 5 w7 (+2) und 3 tux (-4).
Die neue Sitzverteilung im StudentInnenrat der Uni Bern. (Grafik: SUB)
Am meisten Listenstimmen haben die Sozialdemokraten erhalten, denen auch Clau Dermont angehört, der mit 488 Stimmen von allen Kandidierenden das beste persönliche Resultat erzielt. Da im StudentInnrat 16 Sitze mit Frauen zu belegen sind, rutschen gemäss Medienmitteilung der SUB Aniko Abächerli (glp) und Celestina Jörger (SF) in den Rat nach. Zu den Wahlen angetreten waren insgesamt 95 Kandidierende, gewählt haben immerhin neun Prozent der Studierenden – das heisst, 1010 Wählerinnen und Wähler haben ihre Stimme mittels elektronischer Stimmabgabe eingereicht.
Eine nachhaltige Uni für alle
Ob die Wahlen nun eine Kursänderung der SUB einleiten, kann Vorstandsmitglied Dominik Fitze nicht abschätzen: «Wir werden sehen.» Die Ziele der Gruppierungen sind gemäss ihren Porträts und Parolen jedenfalls folgende: Das Sozialdemokratische Forum setzt sich für eine offene Uni ein, welche allen die gleichen Bildungschancen gibt. Es fordert zudem eine Harmonisierung des Stipendienwesens, eine konsequente Gleichstellungspolitik und «lehnt die Abbaupolitik des Kantons ab». Für «nachhaltiges Denken in Forschung und Lehre» kämpfen die Grünliberalen, ebenso für eine Verbesserung des Studi-Alltags: mehr Arbeitsräume, längere Öffnungszeiten der Bibliotheken, eine moderne Lehre mit Live-Stream und Podcasts.
Die Resultate werden an der Wahlparty eifrig diskutiert. (Bild: Dominik Fitze/SUB)
Ökologie, Gleichstellung, moderne IT
Die Jungen Grünen zeigen sich «ökologisch konsequent» und fordern mehr Energieeffizienz – angefangen im Kleinen: Geräte über Nacht ausschalten, Verwendung von Recyclingpapier und die Abfalltrennung. Sie wollen aber auch Zulassungsbeschränkungen verhindern und sich für die Gleichstellung von Mann und Frau einsetzen. «Eine konstruktive Politik verfolgen, um alltägliche Problem zu lösen» – das schreibt sich junge Freisinn auf die Fahne. Ausserdem will er die Noten als Bewertungssystem beibehalten und ebenfalls die Fleischgerichte in den Uni-Mensen.
Die christliche Wolke 7 positioniert sich «parteipolitisch unabhängig» und will christliche Werte in den unipolitischen Alltag übersetzen. Den Bedürfnissen der Phil.nat- und Medizinstudierenden nimmt sich insbesondere die Tux-Partei an. Sie fordert Räume, welche von Studis für eigene Interessen genutzt werden können, ebenfalls zeitgemässe IT-Angebote und die Abfalltrennung.
Los geht’s am 11. April
Der neugewählte StudentInnenrat wird sich gemäss Dominik Fitze am 11. April zur konstituierenden Sitzung treffen und die Richtung der SUB für die kommenden zwei Jahre festlegen. Im Mai wird der Rat wie alle Jahre den SUB-Vorstand wählen.