Uni Bern hat «CHEOPS»-Abkommen unterzeichnet

«CHEOPS» ist die erste Kleinmission der Europäischen Weltraumorganisation ESA und wird gemeinsam mit der Schweiz durchgeführt. Die Universität Bern nimmt dabei eine führende Rolle ein: Im Auftrag des Swiss Space Office (SSO) koordiniert sie die Mission, und Astrophysiker Willy Benz fungiert als «Principal Investigator».

Von Sandra Flückiger 01. April 2014

Die Universität Bern ist bei der «CHEOPS»-Mission der ESA sowohl für die Koordination als auch für die technische und wissenschaftliche Durchführung verantwortlich. Dies umfasst die Entwicklung des wissenschaftlichen Instruments von «CHEOPS», den Aufbau von dessen «Träger», dem Bodensegment, sowie die wissenschaftliche Auswertung der Mission. Des Weiteren wird die Universität Bern die Aktivitäten des «CHEOPS»-Konsortiums, bestehend aus mehreren Partnern in verschiedenen europäischen Ländern, koordinieren. Diese Punkte sind in einem Abkommen zwischen dem Swiss Space Office (SSO) des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und der Universität Bern festgehalten, das heute unterzeichnet wurde. Damit werden die Verantwortlichkeiten der beiden Partner geregelt.


Es ist offiziell: Daniel Neuenschwander vom Swiss Space Office (rechts) und Astrophysiker Willy Benz unterzeichnen die Ernnenung des Berner Professors zum «Principal Investigator» der «Cheops»-Mission. (Bild: Manu Friederich)

«CHEOPS» sucht lebensfreundliche Planeten

Basierend auf dem multilateralen Agreement zwischen der ESA und den Partnerländern der «CHEOPS»-Mission hat Daniel Neuenschwander, Abteilungsleiter Raumfahrt beim SBFI, den bisherigen Teamleiter des «CHEOPS»-Projekts, Astrophysiker Willy Benz, offiziell zum «Principal Investigator» für «CHEOPS» ernannt. Damit ist der Professor am Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern verantwortlich für die Ausführung und das Management der Mission sowie deren wissenschaftliche Auswertung.

«CHEOPS» ist ein kleiner Satellit, der rund 250 Kilogramm wiegt und ein Teleskop von 30 Zentimeter Durchmesser und eineinhalb Meter Länge trägt, das am CSH der Uni Bern zusammengebaut wird. Er soll bereits 2017 in eine erdnahe Umlaufbahn geschossen werden, wo er in 800 Kilometer Höhe über dreieinhalb Jahre rund 700 helle Sterne ausserhalb unseres Sonnensystems untersucht und ihre Planeten charakterisiert.

Dabei wird die sogenannte Transitmethode angewendet: Sie vermisst präzise den Durchmesser von ausgewählten Exoplaneten. Damit lässt sich zusammen mit der Masse des Himmelskörpers die Dichte des Planeten bestimmen. Diese Dichte wiederum verrät, ob der Planet aus Stein, Eis oder Gas besteht und wie seine Atmosphäre beschaffen ist. All dies sind unentbehrliche Kriterien, um mehr über Lebensfreundlichkeit oder -feindlichkeit eines Himmelskörpers zu erfahren.

Das Schweizer Weltraumprojekt «CHEOPS» (CHaracterizing ExOPlanet Satellite) hat im Februar grünes Licht für die industrielle Umsetzung erhalten.

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