Dribbeln, trinken, referieren

Am Samstag, 6. September, ist es endlich so weit: Die Universität Bern lädt zur zweiten «Nacht der Forschung». In über 80 Angeboten für Gross und Klein lässt sich Wissenschaft beobachten und anfassen – einige Häppchen aus dem Programm.

Von Martin Zimmermann 02. September 2014

Von wegen klinisch rein: Wissenschaft kann manchmal auch ganz schön schmutzig sein, wie das Institut für Geologie an der Nacht der Forschung beweist. Interessierte können im Untergeschoss des Gebäudes für exakte Wissenschaften einen Sedimentbohrkern aus dem Grund eines Schweizer Sees öffnen. Dabei entdecken sie unter anderem Jahrhunderte alte Ablagerungen von Erdrutschen oder Spuren anderer historischer Ereignisse und versuchen zu bestimmen, wann diese stattfanden.

Noch weiter zurück gehen Bohrkerne aus dem Atlantik. «Wir haben sie aus bis zu 2000 Metern Tiefe geborgen», sagt Geologe Jörg Lippold. «Von diesen Kernen können die Besucherinnen und Besucher sogar klimatische Ereignisse ablesen, die zehntausende Jahre zurückliegen – zum Beispiel die Eiszeiten.»


Zeugen von Katastrophen: Interessierte dürfen Bohrkerne untersuchen. (Bild: Flavio Anselmetti, Institut für Geologie)

Was Sportler antreibt

Vom Fussball spielen übers Joggen bis zum Krafttraining: Viele Menschen treiben auf die eine oder andere Weise Sport. «Die meisten Leute fragen sich aber nicht explizit selbst, weshalb sie sich nun sportlich betätigen, also ob Motive wie die Gesundheit oder das Kontakte knüpfen im Vordergrund stehen», sagt Sportwissenschaftlerin Vera Molinari. Das Institut für Sportwissenschaft schafft hier Abhilfe: Beim Projekt «Was treibt Sie an?» erstellen Besucher mittels eines Fragebogens und Gesprächen mit den Forschenden ein eigenes Sportprofil und erfahren, welchem Sportlertyp sie angehören.

Übrigens: Angehende Fussballerinnen und Fussballer können draussen vor dem Hauptgebäude gleich ihr Talent testen. Im Dribbling-Parcours «Bleiben Sie am Ball», ebenfalls vom Institut für Sportwissenschaft organisiert, treten sie gegen die Zeiten der U15-Nati an. Wer wird es mit den Profis aufnehmen?


Dribbeln wie die Profis – das Institut für Sportwissenschaft macht's möglich. (Bild: iStock)

Wissenschaft – nicht nur für Erwachsene

Wer sagt denn, dass Forschung nur etwas für Erwachsene sein muss? An der zweiten Nacht der Forschung kommt auch der Nachwuchs auf seine Kosten. Die Universitäts-Kindertagesstätte KIHOB bietet für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren Rundgänge zu den verschiedenen Projekten auf dem Gelände. Dort dürfen sie unter anderem Rätsel lösen, einen Blick in den menschlichen Körper werfen, Sternengucken oder Tiere beobachten – und dabei natürlich die Forschenden mit Fragen löchern.

Gut geölt referiert es sich besser

Während die Kleinen spielerisch in die weite Welt der Wissenschaft eingeführt werden, können Mama und Papa ihre Kehlen an der gebildetsten Bar der Bundesstadt befeuchten: Hinter dem Tresen von «Ex Cathedra» schenken Professorinnen und Professoren höchstpersönlich ein. Danach geht es ab zum «Powerpoint-Karaoke»: Wer sich traut, darf sich in den rhetorisch-wissenschaftlichen Improvisationen zu unbekannten Powerpoint-Präsentationen versuchen – ein amüsantes Spektakel ist garantiert.


Die Nacht der Forschung ist auch ein kulinarisches Erlebnis. (Bild: Adrian von Känel)

Neugierig geworden? An der «Nacht der Forschung» erwarten das Publikum insgesamt 84 Programmpunkte. Das grosse Fest des Wissens findet am 6. September ab 16 Uhr im Hauptgebäude, im Gebäude der Exakten Wissenschaften, im UniS sowie auf dem Gelände vor diesen drei Bauten statt – weitere Infos siehe Kasten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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