Ein UniPress zum Erinnern und Vergessen

Wir erinnern und wir vergessen ein Leben lang. Wie wir das tun, ist entscheidend für unsere Identität, unser Wohlbefinden und den Zustand der Gesellschaft. Einsichten in unsere Gehirnwindungen bietet das neue UniPress.

Von Timm Eugster 23. April 2014

Auf einmal ist die eigene Jugend wieder da – jedenfalls im Kopfkino: Die meisten älteren Menschen erinnern sich wieder sehr intensiv an die Jahre, in denen sie erwachsen geworden und ihre Identität ausgebildet haben. Dieser Drang zur autobiografischen Erzählung wird oft belächelt, aber er macht Sinn, wie die psychologische Forschung zeigt: Wer angesichts des nahenden Tods sein Leben als sinnvolle Geschichte erzählen kann, dem geht es besser. Ob die erzählten Fakten objektiv stimmen, ist dabei zweitrangig.

Auf viel weniger dynamische Art erinnert das Internet: Was drin ist, bleibt drin – Vergessen ist im digitalen Zeitalter unmöglich. Ein Zustand, der soziale und politische Folgen hat und haben wird. Die Vorteile des Vergessens gehen oft vergessen, dabei lassen sie sich sogar durch Verhaltensstudien mit Fruchtfliegen zeigen. Diese einfachen Organismen können regulieren, wie rasch sie vergessen, um an möglichst viel Nahrung zu kommen: Wenn Zuckertöpfe in rascher Abfolge an neuen Orten stehen, vergessen die Fliegen rascher, um nicht von veralteten Erinnerungen fehlgeleitet zu werden. Und wie findet eine Gesellschaft nach begangenen Massenverbrechen wieder zum Frieden – durch Vergessen, wie es lange hiess, oder durch Erinnerung?

Die neue Ausgabe des Wissenschaftsmagazins UniPress lotet das Verhältnis zwischen Erinnern und Vergessen aus und regt zum Denken an.

Generationenkonflikte am Arbeitsplatz

Auf die Babyboomer folgte die Generation X – und jetzt steigt die Generation Y ins Berufsleben ein: Wer nach 1980 geboren wurde, gilt als anspruchsvoll, pflegt einen formlosen Kommunikationsstil und will Spass im Job. Die Zusammenarbeit zwischen den Generationen ist nicht immer einfach, betonen Norbert Thom und Elena Hubschmid im «Gespräch», aber lohnend, wenn man produktiv mit den Differenzen umgeht. Wie das geht, demonstrieren die beiden Forschenden im Bereich Organisation und Personal gleich selber: Thom ist Babybommer, Hubschmid gehört zur «Gen Y».

UniPress gibts an der Universität Bern in den Verteilboxen, im Abo nach Hause geliefert, im Internet zum Blättern und das «Gespräch» auch zum Hören als Podcast.

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