Universiade-Bronze für Berner Studenten

Vom 3. bis 14. Juli fand in der südkoreanischen Stadt Gwangju die 28. Sommeruniversiade statt. 103 Athletinnen und Athleten vertraten dort die Schweiz, unter ihnen 14 Studierende der Uni Bern. Sechs von ihnen dürfen sich ab sofort Bronzemedaillengewinner nennen.

Von Sylvana Ulrich, SHSV 16. Juli 2015

Am Abend des 3. Juli war es soweit: Die Schweizer Universiade-Delegation marschierte ins mit 44'000 Zuschauern vollbesetzte Gwangju World Cup Stadium ein. Die Sommeruniversiade – ein zusammengesetztes Wort aus Universität und Olympiade – ist die zweitgrösste Multisportveranstaltung der Welt und steht allen Studierenden offen, die nebst ihrem akademischen Studienprogramm auch in einer Sportart Spitzenleistungen erbringen. 103 Athletinnen und Athleten fasste die Schweizer Universiade-Delegation dieses Jahr. Während elf Tagen bestritten sie Wettkämpfe in insgesamt 16 verschiedenen Sportarten. Mitten unter ihnen: 14 Studierende der Uni Bern.

Die Brüder Thomas (links) und Christoph Heiniger im Badminton-Doppel. © alle Bilder: Angelo Brack

Schweizer Power gegen asiatische Dominanz

Die Brüder Christoph und Thomas Heiniger sowie ihre Teampartnerin Ayla Huser gingen für die Schweiz im Badminton an den Start. Zusammen mit ihren Sportkollegen erreichten sie in der Teamwertung den 17. Platz. Disziplinchefin Priska Roth, Sportlehrerin an der Uni Bern, ist zufrieden mit ihren Schützlingen, obwohl Potential für mehr vorhanden ist, wie sie sagt. «Badminton wird traditionell von asiatischen Nationen dominiert», erklärt sie. «Die sieben bestplatziertesten Teams des Turniers kommen allesamt aus dem Raum Asien.»

Mit asiatischen Gegnerinnen kennt sich auch Samantha Gugler aus. Im Teamschies-sen der Frauen (Kleinkaliber, 50 m) triumphierten die Studentinnen aus Thailand. Die Uni-Bern-Studentin und ihre Kolleginnen konnten sich aber einen fünften Platz und damit ein Universiade-Diplom erkämpfen. Ebenfalls ein Diplom gab es für Wirtschaftsstudentin Nina von Siebenthal, die mit ihren Sportkolleginnen im Golf-Teamwettkampf der Frauen einen guten achten Platz erreichte.

Kunstturner Kevin Rossi bei seiner Übung am Barren.

Team Kunstturnen schreibt Universiade-Geschichte

Ein regelrechter Exploit gelang Kevin Rossi und seinen Teamkollegen im Kunstturnen. Die Schweiz erreichte in der Teamwertung der Herren einen fünften Platz und damit ein Diplom. Turner Marco Walter (Uni Zürich) wurde für seine Übung am Gerät Boden gar mit einer Bronzemedaille belohnt – die erste Medaille für einen Schweizer Gymnasten an der Universiade überhaupt! Zudem bekam Rossi für seine Einzelleistung am Boden ein Diplom. Ebenfalls eine Premiere erleben durfte Judoka Evelyne Tschopp (Uni Fribourg): Sie konnte mit der Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 52 kg den bisher grössten Erfolg ihrer Sportkarriere feiern.

Nicht für eine Medaille gereicht hat es den Uni-Bern-Studierenden aus den Volleyballteams, Martina Halter und Noah Eichenberger. Doch sie bekamen es in den Vorrunden auch mit denkbar schweren Gegnern zu tun: Beide mussten in ihrer Gruppe gegen die späteren Goldteams aus Russland antreten. Die Frauen spielten zudem auch gegen die Silbergewinnerinnen aus der Ukraine. Dank Siegen in den Platzie-rungsrunden konnten die Männer aber letztlich das Turnier auf Rang zehn, die Frauen auf Rang elf beenden.

Stolze Bronzemedaillengewinner: die Handballmannschaft mit Kaspar Arn (sitzend, 2.v.r.), Thomas Hofstetter (sitzend, 1.v.l.), Nicolas Raemy (sitzend, 3.v.r.), Dominic Rosenberg (stehend, 1.v.l.), Valentin Striffeler (stehend, 3.v.l.) und Lukas von Deschwanden (sitzend, 3.v.l.).

Sechs Uni-Bern-Studenten im Bronzerausch

Für einen perfekten Schlusspunkt aus Schweizer Sicht sorgten die Handballer einen Tag vor Ende der Universiade. Die Mannschaft, zu der die Berner Studenten Kaspar Arn, Thomas Hofstetter, Nicolas Raemy, Dominic Rosenberg, Valentin Striffeler und Lukas von Deschwanden gehören, konnte ein enges Bronzespiel gegen die Heimmannschaft Korea im Penaltyschiessen für sich entscheiden. Damit gewann die Schweiz erstmals seit 22 Jahren wieder eine Universiademedaille in einer Teamsportart – einer von unzähligen Gründen, weshalb die Sportlerinnen und Sportler der Uni Bern die Universiade in Gwangju in guter Erinnerung behalten dürften.

Nina von Siebenthal auf dem Universiade-Golfplatz.
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