Klare Zustimmung zu Laborneubau
Mit über 72 Prozent hat die Berner Stimmbevölkerung die Kreditvorlage für das neue Laborgebäude an der Murtenstrasse angenommen. Christian Leumann, Vizerektor Forschung, zum Abstimmungsausgang und zu den nächsten Schritten.
«uniaktuell»: Christian Leumann, die Stimmberechtigten im Kanton Bern haben dem Ausführungskredit fürs Laborgebäude an der Murtenstrasse 20-30 klar zugestimmt. Sind Sie erleichtert?
Christian Leumann: Ja, wir sind erfreut darüber, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger den Argumenten von Parlament und Regierungsrat nun an der Urne gefolgt sind und mit grosser Mehrheit für den Neubau gestimmt haben. Mit dem Gebäude können wir nun zeitgemässe Arbeitsbedingungen schaffen – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Rechtsmedizin sowie für das Departement Klinische Forschung der Universität Bern. Damit kann der Medizinalstandort Bern in unmittelbarer Nähe zum Inselspital massgeblich verstärkt werden.
Durch das Referendum hat sich der Baubeginn verzögert. Wie sehen die erneuerten Pläne aus?
Die Baudirektion des Kantons Bern rechnet gemäss Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer mit einer Baugenehmigung durch den Regierungstatthalter in den nächsten Monaten, voraussichtlich im April.
Auf wann ist mit dem Bezug durch das Institut für Rechtsmedizin und das Departement Klinische Forschung zu rechnen?
Die zuständigen Fachleute gehen von einer Bauzeit von gut vier Jahren aus. Die Inbetriebnahme des neuen Gebäudes durch die Nutzer ist für den Sommer 2020 vorgesehen. Die Aussicht auf das neue Gebäude wird den Mitarbeitenden von Rechtsmedizin und Departement Klinische Forschung das Warten sicher erleichtern.
Dank dem Neubau können ab 2020 Zucht und Haltung der Labormäuse vom Versuch getrennt werden. Führt dies automatisch zu mehr Tierversuchen?
Nein. Mit dem Neubau können aber die Haltungsbedingungen weiter verbessert werden. Das ist eine Massnahme im Sinne des Konzepts der 3R (Replace, Reduce, Refine), das hier auf den Folgeseiten ausführlich beschrieben wird. Selbstverständlich wird die Universität Bern ihre Bemühungen im Sinne der 3R weiterführen; genau so wie ihre Suche nach Alternativmethoden, mit denen die Zahl von Tierversuchen vermindert werden kann.