«The Spirit of Bern»: Fundierter Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
Am Montag, 18. Januar, findet erstmals «The Spirit of Bern» im Berner Kursaal statt, ein Forum für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu drängende Fragen in den Bereichen Internet und Digitalisierung, Klimaveränderung und Welthandel. Von der Universität Bern legen Mira Burri (World Trade Institute), Thomas Stocker (Physikalisches Institut, Klima- und Umweltphysik) und Matthias Stürmer (Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit) mit Inputreferaten die fachliche Basis für die darauf folgenden Diskussionen. Mit Jaron Lanier konnte zudem ein kontroverser Vordenker und Kritiker der Entwicklungen im Internet gewonnen werden.
«The Spirit of Bern» will einen Beitrag zu einem fundierten Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik leisten und Ansätze für nachhaltige Lösungen entwickeln. Drei aktuelle Themen, die uns sowohl global als auch ganz spezifisch in der Schweiz vor grosse Herausforderungen stellen, werden bei der ersten Ausgabe des «The Spirit of Bern» erörtert und diskutiert:
Panel 1: Internet & Digitalisierung: Chancen und Risiken?
Der amerikanische Informatiker, Musiker und Schriftsteller Jaron Lanier ist ein Pionier der digitalen Welt, der aber vehement vor den Risiken warnt, die diese für die freie Lebensgestaltung eines jeden Menschen birgt. Er fordert eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber Unfreiheiten, Missbrauch und Überwachung. 2014 wurde er mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Er diskutiert seine Thesen – nach einführenden Kurzreferaten – mit Dr. Matthias Stürmer (Oberassistent, Leiter Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit Universität Bern), PD Dr. Mira Burri (Lehrbeauftragte für «International Law of Contemporary Media» Universität Bern), Balthasar Glättli (Grüne Partei Schweiz), Egon Steinkasserer (Leiter Innovation swisscom) und André Gollier (Präsident opendata.ch).
Panel 2: Klimaveränderung. Thomas Stocker berichtet aus Paris
Im Dezember 2015 fand in Paris die 21. UN-Klimakonferenz statt, die gleichzeitig das 11. Treffen zum Kyoto Protokoll darstellt. Der Berner Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Stocker berichtet über die Resultate der Konferenz und stellt sich in seinem Referat die Frage, ob das Klima überhaupt noch zu retten ist. Anschliessend wird er vom Moderator des Anlasses, Markus Spillmann (ehem. NZZ-Chefredaktor), befragt.
Panel 3: Das Freihandelsabkommen TTIP und die Implikationen für die Schweiz.
Bis im Frühling 2016 müssen die Verhandlungen für die Schaffung der größten Freihandelszone der Welt zwischen den USA und der EU unter Dach und Fach sein. Für die Schweizer Wirtschaft steht viel auf dem Spiel. Prof. Joe Francois, neuer Leiter des World Trade Institut (WTI) der Universität Bern und fundierter Kenner des internationalen Handels, präsentiert in einem Übersichtsreferat die Eckpfeiler des TTIP. Anschliessend diskutieren die hochrangige Experten Bernhard Lehmann (Bundesamt für Landwirtschaft), Didier Chambovey (Leiter des Leistungsbereichs Welthandel in der Direktion für Aussenwirtschaft des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco) und Diplomaten wie Otto Lampe (Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Schweiz und in Liechtenstein) und Richard Jones (Botschafter der Europäischen Union) über mögliche Implikationen für die Schweizer Volkswirtschaft.
The Spirit of Bern
Montag, 19. Januar 2016, 13.45 Uhr bis ca. 20 Uhr
Kongress + Kursaal Bern
«The Spirit of Bern» offeriert eine einzigartige Plattform des Dialogs, weil sie in einem inspirierenden Umfeld Experten und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenführt, um gemeinsam Ansätze für nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Weitere Informationen und das Anmeldformular finden Sie hier:
UniPress zeigt digitale Realitäten
Smartphones und Computer prägen unser Leben, wie es noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar war. Doch der grosse Wandel hat eben erst begonnen, wie die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins UniPress zeigt.
PD Dr. iur. Mira Burri
Forscherin und Dozentin am World Trade Institute der Universität Bern. Sie leitet das Forschungsprojekt über die internationale Regulierung des digitalen Handels und das Forschungscluster «Neue Technologien und Governance».
Am «The Spirit of Bern» wird Mira Burri ein Referat halten unter dem Titel «The Internet as a Governance Challenge».
Für die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins UniPress hat sie den Text «Digitaler Handel stürzt Regulatoren ins Dilemma» verfasst.
Dr. sc. ETH Zürich, lic. rer. pol. Matthias Stürmer
Leiter der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern. Dozent, Forscher und Berater zu Open Source Software, Open Data, Open Government und ICT-Beschaffungen. Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit, Vorstandsmitglied der Vereine /ch/open und Opendata.ch sowie Stadtrat von Bern.
Am «The Spirit of Bern» wird Matthias Stürmer ein Referat halten unter dem Titel «Digitale Nachhaltigkeit – ein Konzept für die Wissensgesellschaft der Zukunft».
Für die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins UniPress hat er den Text «Nachhaltig in die digitale Zukunft» verfasst.
«uniaktuell» im Gespräch mit Thomas Stocker
Prof. Dr. Thomas Stocker
Thomas Stocker hat an der ETH Zürich 1987 doktoriert und danach in London, Montreal und New York geforscht. Seit 1993 leitet er die Abteilung für Klima- und Umweltphysik am Physikalischen Institut der Universität Bern, die weltweit führend ist in der Bestimmung der Treibhausgaskonzentrationen anhand von Eisbohrkernen aus der Antarktis und der Modellierung von vergangenen und zukünftigen Klimaänderungen. Thomas Stocker ist Mitautor von über 200 wissenschaftlichen Artikeln und hat für seine Arbeiten den Dr. Honoris Causa der Universität Versailles und die Hans Oeschger Medaille der European Geosciences Union erhalten. Von 2008-2015 war er Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe I des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Am «The Spirit of Bern» wird Thomas Stocker über die Resultate 21. UN-Klimakonferenz in Paris berichten.
Das Online-Magazin der Universität Bern «uniaktuell» fragte bei Thomas Stocker nach, ob die Ergebnisse als historisch gelten dürfen.