Lieblingszeichnungen auf dem Weltraumteleskop CHEOPS
Das Schweizer Weltrauteleskop CHEOPS wird bald vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana starten, um Exoplaneten zu untersuchen. An Bord des Satelliten befinden sich zwei Tafeln mit 2748 miniaturisierten Kinderzeichnungen. Drei Mitglieder des CHEOPS-Teams in Bern stellen sich und ihre Lieblingszeichnung vor.
Das Weltraumteleskop CHEOPS (CHaracterising ExOPlanet Satellite) ist eine gemeinsame Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Schweiz unter Leitung der Universität Bern. Noch in diesem Jahr soll der Satellit vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana seine Reise ins All antreten.
An Bord des Satelliten befinden sich auch zwei Tafeln mit 2748 miniaturisierten Kinder-Weltraumzeichungen, die im Rahmen eines Zeichenwettbewerbs gemacht wurden. Drei Mitglieder des Berner CHEOPS-Teams stellen sich und ihre persönliche Favoritenzeichnung vor.
Thomas Beck
Ich bin der Nutzlast-Systemingenieur der Mission. Ich kümmere mich um alle technischen Aspekte der Nutzlast. Kurz gesagt stelle ich sicher, dass das Instrument ordnungsgemäss funktioniert und alle Spezifikationen erfüllt.
Ich kümmere mich auch um die ersten Aktionen zusammen mit dem «Operations Team», sobald der Satellit fliegt.
Das Interessanteste an der Arbeit an CHEOPS war, die gesamte Design- und Entwicklungsphase samt «Flight Operations» in so kurzer Zeit zu durchlaufen. So kann man in kürzester Zeit das Gesamtbild sehen. Man lernt viel.
Thomas Becks Lieblingszeichnung:
Die Zeichnung ist voller Action und Leben, Dinge, die weiterführen. Ich finde es schön, dass die junge Generation oder zumindest ein Teil davon, das Universum als einen so aufregenden Ort sieht. Was es in der Tat ist!
Andrea Fortier
Ich bin die Instrumenten-Wissenschaftlerin. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sich die Fachleute aus der Wissenschaft und die Ingenieurinnen und Ingenieure gegenseitig verstehen und dass das Instrument am Ende wie erwartet funktioniert.
Es gibt viele interessante Aspekte dieses Projekts. Wenn ich einen auswählen muss, würde ich sagen, dass das Interessanteste die Möglichkeit ist, mit so vielen verschiedenen Leuten zusammenzuarbeiten. Die Zusammenarbeit der Beteiligten ist ein sehr wichtiger Teil des Erfolgs eines Projekts.
Andrea Fortiers Lieblingszeichnung:
Was hier meine Aufmerksamkeit erregt hat, ist die klare Verbindung zwischen CHEOPS und der Erde: Nicht nur, dass CHEOPS hier unten gebaut wurde, sondern auch, dass wir jeden Tag mit dem Instrument kommunizieren, die Daten empfangen und am Boden analysieren werden. Was am Boden passiert, ist genauso wichtig wie das, was im Weltraum passiert.
Christopher Broeg
Ich bin der Projektmanager und verantwortlich für den Beitrag des Konsortiums zu CHEOPS. Das ist alles, was die ESA nicht tut: die Entwicklung des Instruments, dessen Herstellung, die Tests und die Kalibration; das Bodensegment mit dem «Mission Operation Center» und dem «Science Operation Center».
Der bisher spannendste Teil waren die ersten Tests nach dem kompletten Zusammenbau des Instruments - zum ersten Mal ein Bild zu sehen, das CHEOPS aufgenommen hat, wenn auch nur im Labor.
Christopher Broegs Lieblingszeichnung:
Mein Lieblingsbild (eines von vielen, die ich mag, wirklich eine zufällige Auswahl): Mir gefällt die Pose und die gesamte Bildkomposition. Es erinnert mich an die Mondlandungen.
Mehr Lieblingszeichnungen?
Dieser Artikel ist ein Auszug aus «The Observer», dem Newsletter des Nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS. Im kompletten Artikel in «The Observer» stellen weitere Mitglieder des CHEOPS-Teams aus Bern und Genf sich und Ihre Lieblingszeichnungen vor:
DAS WELTRAUMTELESKOP CHEOPS
Das 200 Kilogramm leichte Weltraumteleskop CHEOPS (CHaracterising ExOPlanet Satellite) soll ab Ende 2019 Planeten in fremden Sonnensystemen erforschen. Dabei ist die Schweiz zum ersten Mal, zusammen mit der ESA, für eine ganze Mission verantwortlich – unter der Leitung der Universität Bern. CHEOPS soll aus einer erdnahen Umlaufbahn über 700 helle Sterne und deren Planeten beobachten. Wandert ein Planet vor seinem Stern vorbei, nimmt die Helligkeit des Sterns im Verhältnis zur Grösse des Planeten ab. CHEOPS nimmt solche feinsten Variationen der Lichtintensität wahr und kann so den Durchmesser der Exoplaneten bestimmen. Wurde zuvor bereits die Masse des Himmelskörpers mit bodenstationierten Instrumenten bestimmt, kann mit den Daten von CHEOPS nun die Dichte des Planeten berechnet werden. Dies gibt Aufschluss darüber, ob es sich um einen Gasriesen wie Jupiter handelt oder um einen Gesteinsplaneten ähnlich der Erde. CHEOPS wird uns vielleicht dem Fernziel näherbringen, eines Tages einen Planeten zu entdecken, der erdähnliche Eigenschaften hat und auf dem Leben denkbar ist.