Das war die Nacht der Forschung 2022
In die Faszination des Weltalls eintauchen, auf der Wiese der grossen Schanze eine Eiskernbohrung beobachten oder sich im Hauptgebäude an der Bar von Kosmos RNA im Drink-Labor ein Getränk mixen lassen. Das alles konnte man an der Nacht der Forschung 2022. Und dazu natürlich ganz viele Fragen stellen.
Zum vierten Mal fand am Samstag, 10. September 2022 die Nacht der Forschung der Universität Bern im und um das Hauptgebäude, das Gebäude der Exakten Wissenschaften und die UniS statt. Rund 10'000 Personen besuchten den «Jahrmarkt des Wissens», an dem mehr als 750 Forschende ihr Wissen an über 70 Ständen teilten, unter anderem mit Hilfe von etwa 1’000 Wissenschaftspostern.
Unter dem Motto «Wissenschaft erleben» hatte die Nacht der Forschung 2022 den Zweck, die universitäre Forschung in ihrer ganzen Breite zu zeigen und den Austausch zwischen der wissenschaftlichen Community und der Bevölkerung anzuregen, ins Gespräch zu kommen, Fragen zu beantworten und zusammen fachzusimpeln. «uniaktuell» beleuchtet eine Auswahl von Projekten, die an der Nacht der Forschung 2022 teilnahmen.
Kosmos RNA
Durch die Covid-19 Pandemie wurden zwei RNA-Formen der breiten Öffentlichkeit bekannt: Das aus RNA bestehende Erbgut von SARS-CoV-2 und die mRNA-Impfstoffe. Daneben gibt es aber ein ganzes Universum von RNAs, welche für unser Leben essenziell sind. Dazu boten Forschende vom Nationalen Forschungsschwerpunkt RNA & Disease ein reichhaltiges Angebot von Interaktionen und Experimenten. Dabei konnten sich Kinder bei einem Wettbewerb beweisen oder das anwesende Ribosom-Maskottchen bestaunen, während Erwachsene sich an der RNA-Bar mit einem Entschlüsselungsrätsel einen Gratis-Drink zusammenpipettieren lassen konnten.
Was möchten Kinder erforschen?
Am Stand der Kinderuniversität wurde gefragt: «Was möchtest du denn erforschen und entdecken?» Zum auserkorenen Thema konnten die Kinder und Jugendlichen T-Shirts bemalen und mit nach Hause nehmen. Kreativität und Wissenschaft passen zusammen: Der Stand wurde regelrecht überrannt – von den 250 T-Shirts war um 22 Uhr fast keins mehr übrig.
Faszination Weltall
Hätten Sie gewusst, dass man aus Wasser, Dreck, CO2 und Sojasauce einen Kometen basteln kann? Auf drei Stockwerken zeigten die Forschenden der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät ihre Arbeit zum Thema Weltraum mit Mitmach-Experimenten zu Kometen, Sonnensystem und Planeten, die ferne Sterne umkreisen. Die Zuschauer erhielten einen faszinierenden Einblick in die Berner Weltraumforschung und die fantastischen Space-Missionen.
Eiskernbohrungen im Klima-BaseCamp
Das interdisziplinäre Oeschger-Zentrum für Klimaforschung lud ins Base Camp. In ihren Zelten lieferten die Forschenden Informationen aus erster Hand. Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Stadthitze aus? Warum wird das älteste Eis der Erde in Bern untersucht? Was haben unsere Ernährungsgewohnheiten mit Klimaschutz zu tun? Jede volle Stunde konnte man eine echte Eiskernbohrung erleben, für die ein eine Tonne schwerer Eisblock auf die Wiese vor dem Hauptgebäude transportiert wurde.
Klimawandel stoppen oder Geld zum Shoppen?
In der UniS konnten die Besucher und Besucherinnen im Selbstversuch entscheiden, ob sie einen Geldbetrag respektive ein Täfeli lieber behalten oder in die Pflanzung von Bäumen investieren möchten. Um 17:30 Uhr war die Karte, auf der Teilnehmende ihr Nädelchen setzen konnten, wenn sie sich fürs Bäume pflanzen entschieden, schon fast voll. Prof. Frauke von Bieberstein vom Projekt freute sich; auch ihre kleine Tochter hat auf ein Täfeli verzichtet, um Bäume zu pflanzen.
Neben dem Appetit auf Wissen konnte das Publikum an verschiedenen Foodtrucks und Bars auch Hunger und Durst stillen, während mehrere Bands für musikalische Unterhaltung sorgten.
Das Ziel von Projektleiterin Nicola von Greyerz scheint erreicht worden zu sein: Dass nämlich Besucher und Besucherinnen «viellech e chli schlauer und hoffentlech guet glunet» wieder nach Hause gehen konnten.
Über die Nacht der Forschung
Am Samstag, 10. September 2022, lud die Universität Bern zur vierten Nacht der Forschung. Das grosse Wissensfest findet regulär alle drei Jahre statt und gibt einen Einblick in die Forschung an der Universität Bern in ihrer ganzen Breite – verständlich erklärt und unterhaltsam präsentiert.
Über die Autorinnen
Katharine Steen ist Projektmitarbeiterin «Nacht der Forschung» in der Abteilung Kommunikation & Marketing an der Universität Bern.
Maura Widmer arbeitet als Redaktorin bei Media Relations und Corporate Publishing in der Abteilung Kommunikation & Marketing an der Universität Bern.