Bachelorinformationstage
Studieninteressierte kommen in Rekordzahl nach Bern
Mehr als 4'200 Anmeldungen waren für die diesjährigen Bachelorinformationstage eingegangen, so viele wie noch nie. Die Aula und sogar die Übertragungssäle platzten an beiden Tagen aus allen Nähten. Der guten Stimmung der angehenden Studentinnen und Studenten aus der ganzen Schweiz tat dies keinen Abbruch.
Es ist ein etwas grauer Mittwochmorgen, am Himmel über der Grossen Schanze hält sich der Hochnebel hartnäckig. Der sonst so beeindruckende Blick auf die Berner Alpen ist verdeckt. Drinnen im altehrwürdigen Hauptgebäude der Universität Bern ist die Aula am 7. Dezember um kurz nach Neun bereits rappelvoll, dicht gefüllt mit Schülern und Schülerinnen aus der ganzen Schweiz. Sie alle sind gekommen, um sich an den diesjährigen Bachelorinformationstagen über das Studienangebot der Universität Bern zu informieren. – Und viele von ihnen, um ihre künftige Alma Mater zum ersten Mal aus nächster Nähe kennenzulernen.
Familiäre Atmosphäre
Die angehenden Studentinnen und Studenten begrüsst Vizerektor Fritz Sager: «Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erscheinen». Es ist keine Floskel: 4255 Anmeldungen waren für die diesjährigen Bachelorinformationstage eingegangen, so viele wie noch nie. Die jungen Gäste kamen je hälftig aus dem Kanton Bern und aus dem Rest der Schweiz oder dem angrenzenden Ausland.
Sollten sich die Studieninteressierten für die Universität Bern entscheiden, würden sie sich an einer Universität einschreiben, die «zum besten Prozent der Welt gehört», erklärt Sager mit Verweis auf internationale Hochschulrankings. Als Volluniversität biete die Uni Bern zudem eine Vielzahl von traditionsreichen wie zukunftsgerichteten Studiengängen an – einige davon schweizweit einmalig. Dabei profitierten die Studierenden nicht nur von der ausgezeichneten Qualität der Lehre, sondern ebenfalls von der Nähe zur Stadt und der umgebenden Natur, betont Sager.
Die Nähe der Uni zu ihrer Umgebung «überträgt sich auch auf die Nähe des Lehrkörpers zu den Studierenden», schwärmt der Vizerektor, und lädt die Zuhörenden ein, die familiäre Atmosphäre künftig selbst zu erleben. Nicht zuletzt seien auch der Kontakt zu internationalen Universitäten, die Kooperation zwischen den Fakultäten und die Nähe zur Schweizer Politik Gründe für ein Studium an der Uni Bern. Exemplarisch für Letzteres werden unter der sich in Blickweite befindenden Bundeshauskuppel zur selben Zeit Albert Rösti und Elisabeth Baume-Schneider in die Landesregierung gewählt.
Zahlreiche Interessierte aus der ganzen Schweiz informierten sich über die Uni Bern
Nach der Begrüssungsrede zerstreut sich die Menge: Die Studieninteressierten erkunden nun selbstständig die Universitätsgebäude, besuchen Vorlesungen ihrer Kandidatenfächer und Informationsveranstaltungen der Institute. Auch das während der Pandemie eingerichtete digitale Portal mit 360-Grad-Optik, in dem man virtuell durch die Uni laufen und sich informieren kann, wird wieder betrieben und ergänzt das herkömmliche Format – hilfreich besonders für jene, die nicht vor Ort sein können.
Auf den Gängen des Hauptgebäudes sind auch Valentina, Selma und Antonia unterwegs. Obwohl die drei Appenzellerinnen zusammen angereist sind, haben sie verschiedene Interessen: Antonia sagt, sie tendiere zu Psychologie, Selma möchte sich das Philosophie-Studium anschauen und Valentina die Medizin. Alle drei erzählen, dass viele Bekannte an der Uni Bern eingeschrieben seien und auch sie sich deshalb «sehr gut vorstellen können» hierher zu kommen. – Überhaupt würden viele Ostschweizer und Ostschweizerinnen in Bern studieren.
Diese Aussage bestätigen Laura und Rahel. Auch sie kommen beide aus der Ostschweiz – aus dem Kanton St. Gallen, um genau zu sein. Gefragt, ob ihnen der Infotag gefalle, schwärmt Michelle von Fritz Sagers Begrüssungsrede: «Der Vizerektor war sehr sympathisch und hat überzeugend gewirkt». – «Auch das Gebäude ist richtig schön», fügt Rahel an und zeigt auf die Verzierungen am Treppenhaus des Hauptgebäudes. Als nächstes würden sie sich über das Psychologie-Studium informieren. Michelle interessiert sich zudem für Erziehungswissenschaften, Rahel für Theologie – sie seien aber auch «offen für Neues.»
Neugier wird belohnt
Offen für Neues zu sein lohnt sich an den Bachelorinformationstagen: Im ganzen Hauptgebäude wimmelt es von Infoständen und Plakatwänden. Rund 120 Studierende und Fachschaftsmitglieder erzählen dort begeistert von den rund 40 Bachelorstudiengängen und vom Uni-Leben. Wer von Stand zu Stand wandert und sich auf Gespräche einlässt, erhält seine Fragen beantwortet, bekommt Tipps und Tricks rund ums Studieren und gewinnt viele Eindrücke, die helfen, das Bild der Universität zu schärfen und die Studienwahl zu erleichtern.
Auch in anderer Hinsicht lohnt sich der Besuch: Um zukünftige Kommilitoninnen und Kommilitonen zu gewinnen, wird nämlich gerne etwas nachgeholfen – wahlweise mit Büchern, Goodies oder süsser Verpflegung. Im angrenzenden ExWi-Gebäude werden neugierigen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten gar wissenschaftliche Experimente vorgeführt.
Die Qual der Wahl
Zuletzt begegnen wir noch Laura und Natan. Sie sind eben erst eingetroffen und beraten, welche Vorlesungen sie besuchen wollen. Das grosse Angebot habe nicht nur Vorteile, bemerken die Oltner, viele Veranstaltungen würden sich überschneiden. Natan will aber sicher die Wirtschaftsfächer und die Sportwissenschaft erkunden. Laura interessiert sich ebenfalls für Sport, denkt aber auch an Zahnmedizin. Beide schätzen die Kombinationsmöglichkeiten, die sich aus dem Berner Major-Minor-System ergeben, meinen aber, dass die Wahl nicht einfach sei.
Trotzdem hätten die beiden auch schon Informationsveranstaltungen anderer Universitäten besucht, etwa in Zürich oder Basel. Was die letztliche Wahl der Universität angeht, ist Laura noch unentschieden – sie hält jedoch fest, dass ihr die Stadt Bern sehr sympathisch sei. Natan schwankt zwischen Basel und Bern. Nach seinem ersten Eindruck gefragt, meint er: «Vom Aussehen her ist Bern schon besser!» Und tatsächlich, langsam lichtet sich auch der Nebel und gibt den Blick auf die Alpen frei.
Zum Autor
Manuel Steffen arbeitet als Hochschulpraktikant in der Abteilung Kommunikation und Marketing der Universität Bern.
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