Wie geht (mehr) Reproduzierbarkeit?

Am 13. Januar 2023 tagt das Swiss Reproducibility Network im Kuppelraum der Universität Bern und lädt interessierte Forschende zum Hauptvortrag von Professor Brian Nosek, Mitgründer und Executive Director des Center for Open Science (COS), ein.

Von Bernhard Völkl 20. Dezember 2022

Brian Nosek, Mitbegründer und Geschäftsführer des Center for Open Science (COS), das sich für Offenheit, Integrität und Reproduzierbarkeit in der Forschung einsetzt. © zvg

Die jährliche Versammlung des Swiss Reproducibility Network (SwissRN) bietet eine gute Gelegenheit, das Netzwerk und seine Aktivitäten kennenzulernen. Das SwissRN hat im Verbund mit einer wachsenden Zahl von Reproducibility Networks in anderen Ländern zum Ziel, über einen interdisziplinären Dialog zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit in allen empirischen Disziplinen beizutragen. Local Nodes, selbstorganisierte Gruppen von Forschenden und Mitarbeitenden von Mitgliedsinstitutionen, bieten Journal Clubs und Weiterbildungen an und fördern den Wissensaustausch. Arbeitsgruppen beschäftigen sich unter anderem mit neuen Ansätzen der Forschungsevaluation, der Präregistrierung von Studienprotokollen und der Erarbeitung von Aus- und Weiterbildungsmodulen. Das Netzwerk steht allen interessierten Forschenden offen.

SwissRN an der Universität Bern: Mitmachen erwünscht

Das SwissRN wird vom Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt. Die Universität Bern ist seit der Gründung institutionelles Mitglied. Hugues Abriel, Vizerektor Forschung der Universität Bern, findet die Arbeit des SwissRN wichtig: «Die Glaubwürdigkeit von Forschenden beruht auf der Tatsache, dass ihre Ergebnisse reproduzierbar und ausbaufähig sind.» Die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen werde jedoch von vielen Faktoren beeinflusst, so Abriel: «Das SwissRN spielt eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, diese Faktoren zu identifizieren, und trägt so dazu bei, dass die Schweizer Wissenschaft von höchster Qualität und Anwendbarkeit bleibt.»
Hanno Würbel, Professor für Tierschutz an der Vetsuisse Fakultät Bern, ist Gründungsmitglied des SwissRN und Mitglied im Steuerungsausschuss. Er betont: «Die Qualität der Forschung ist Ausdruck der Forschungskultur. Das SwissRN fördert eine Forschungskultur, die statt auf Sensation auf Transparenz, Integrität und Reproduzierbarkeit setzt.»
Seit Ende letzten Jahres ist Bernhard Völkl als Leiter des Local Nodes der Uni Bern aktiv. Forschende, die sich für eine Mitarbeit im lokalen Netzwerk interessieren, können sich direkt bei Bernhard Völkl oder bei Hanno Würbel melden (Kontakte siehe unten).

Autor von wichtiger Replikationsstudie hält Hauptvortrag

Das Highlight des diesjährigen Treffens des SwissRN ist der Hauptvortrag von Brian Nosek, Mitbegründer und Geschäftsführer des Center for Open Science (COS), das sich für Offenheit, Integrität und Reproduzierbarkeit in der Forschung einsetzt. Nosek ist US-amerikanischer Sozialpsychologe und Professor für Psychologie an der University of Virginia. Er war Hauptautor der vielbeachteten, 2015 in der Zeitschrift Science veröffentlichten Replikationsstudie, die nur gut ein Drittel der Ergebnisse von insgesamt 100 der wichtigsten psychologischen Experimente erfolgreich reproduzieren konnte.

Online-Keynote

Brian Nosek zu “Sustaining the Open Science Movement: Assets and Risks”

Alle interessierten Forschenden der Universität Bern sind herzlich eingeladen, den Vortrag von Brian Nosek mit dem Titel “Sustaining the open science movement: Assets and risks”, der von 15.00 - 16.00 Uhr im Kuppelraum übertragen wird, mitzuverfolgen und sich an der anschliessenden Diskussion zu beteiligen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Datum: 13. Januar 2023

Zeit: 15.00 – 16.00 Uhr

Ort: Universität Bern, Hochschulstrasse 4, Kuppelraum

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Über das Swiss Reproducibility Network

Das Schweizerische Netzwerk für Reproduzierbarkeit (SwissRN) will strenge Forschungspraktiken in der Schweiz fördern, indem es geeignete Weiterbildungsmöglichkeiten schafft, Massnahmen zur Verbesserung der Forschung etabliert und evaluiert, zur Verbreitung von «Best practices» beiträgt und Aktivitäten übergreifend koordiniert.

Das SwissRN wird derzeit von Leonhard Held (Universität Zürich), Evie Vergauwe (Universität Genf) und Hanno Würbel (Universität Bern) geleitet. SwissRN strebt eine breite disziplinäre Vertretung und einen intensiven interdisziplinären Dialog an, um alle empirischen Disziplinen einzubeziehen auf dem Weg zu einer verbesserten Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit der Schweizer Forschung.

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