Gewebemedizin
Blutvergiftung durch Pilze
Berner Forschende zeigen, wie ein an sich harmloser Hefepilz eine Blutvergiftung auslösen kann und dabei ausgerechnet Hilfe vom Immunsystem erhält. Diese Erkenntnisse könnten neue Therapieansätze ermöglichen.
Eine Blutvergiftung durch eine Pilzinfektion ist eine lebensbedrohliche Gefahr. Forschende der Universität Bern haben nun einen Mechanismus entdeckt, der einem Hefepilz dazu verhilft, sich einfacher innerhalb des Körpers zu verbreiten. Eine Hauptrolle spielt dabei ausgerechnet das Immunsystem. Ein entzündungshemmendes Eiweiss fängt sich beim Eindringen des Hefepilzes Candida albicans in die Blutbahn so stark zu vermehren an, dass es die Immunabwehr stört. Diese ist dann nicht mehr in der Lage, die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen.
Diese Erkenntnisse könnten neue Therapiewege für Blutvergiftungen durch Hefepilze, aber auch für andere innere Pilzinfektionen eröffnen. «Eine Pilzsepsis ist nach wie vor schwer zu behandeln und mit einer hohen Sterberate verbunden. Um wirksamere Behandlungsstrategien entwickeln zu können, braucht es ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen», erklärt der Studienleiter Stefan Freigang vom Institut für Gewebemedizin und Pathologie (IGMP).