Klingt die Musik der Liebe weltweit überein?

Die Suche nach musikalischen Universalien beschäftigt die Wissenschaft seit über 100 Jahren.

Von Britta Sweers 14. Februar 2023

Britta Sweers ist Professorin für Kulturelle Anthropologie der Musik am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Von 2015 bis 2019 war sie Direktorin des Center for Global Studies. Neben der Transformation traditioneller Musik im Kontext der Globalisierung beschäftigt sich ihre aktuelle Forschung mit Soundscapes und dem Klimawandel in der Arktis. © Universität Bern
Die Berner Musikwissenschaftlerin Britta Sweers © Universität Bern

Tatsächlich konnten akustisch messbare Intervalle wie Oktave oder Quinte global nachgewiesen werden. Auch werden stark funktional geprägte Musikformen wie Tanzmelodien und Wiegenlieder kulturübergreifend erkannt.

Anders verhält es sich mit der Liebe. Sie mag zwar als Basisemotion gelten, wird aber durch viele weitere Faktoren geprägt. Das spiegelt sich auch in der Musik wider: Ohne genauere Kenntnisse des Textes, des Aufführungs- und soziokulturellen Kontextes werden etwa Liebeslieder oft nur schwer als solche identifiziert. So auch in der westlichen Popularmusik, wie viele textliche Missverständnisse belegen. Aber das ist umgekehrt das Faszinierende für die Musikwissenschaft: Liebe klingt in jeder Kultur anders und kann in immer wieder neuen facettenreichen Ausdrucksformen entdeckt werden.

Zur Person

Prof. Dr. Britta Sweers

ist Professorin für Kulturelle Anthropologie der Musik am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Von 2015 bis 2019 war sie Direktorin des Center for Global Studies. Neben der Transformation traditioneller Musik im Kontext der Globalisierung beschäftigt sich ihre aktuelle Forschung mit Soundscapes und dem Klimawandel in der Arktis. © Universität Bern

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