Künstliche Intelligenz
Sind Algorithmen bald die besseren Ärzte?
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist auf dem Vormarsch, so auch in der Medizin. Eine Dokumentation von «NZZ Format» zeigt aktuelle Forschungsprojekte und beleuchtet ausstehende ethische Fragen zum medizinischen Einsatz von Algorithmen.
Algorithmen sind in der Medizin bereits vielseitig einsetzbar. Sie erstellen Diagnosen und Prognosen, assistieren bei Operationen und können enorme Datenmengen zu Analysezwecken bewältigen. Die technischen Möglichkeiten wachsen jedoch stetig und mit ihnen der potentielle Anwendungsbereich.
Die Entwicklung von neuen KI-Technologien für Gesundheitssysteme ist der Forschungsschwerpunkt am «Center for Artificial Intelligence in Medicine (CAIM)», das in einer Kooperation des Inselspitals und der Universität Bern gegründet wurde. Ein transdisziplinäres Projekt: um das breite Spektrum von KI-Einsatzmöglichkeiten abzudecken, arbeiten am CAIM Informatiker, biomedizinische Ingenieurinnen und Mediziner zusammen. Parallel ist auch der neue Studiengang «KI in der Medizin» entstanden.
Bis jetzt haben die entwickelten Programme einen mehrheitlich unterstützenden Charakter: Bedient und gesteuert werden sie von Medizinern und Medizinerinnen. Der wachsende Einsatz von Künstlicher Intelligenz wirft neben den Vorteilen aber auch Fragen zu möglichen Risiken und ethischen Bedenken auf. Wer trägt die Verantwortung, wenn KI-Technologien immer mehr Kompetenzen erwerben? Wie kann die «Blackbox» von undurchsichtigen KI-Erkenntnissen überwunden werden? Und auf welcher Rechtsgrundlage können die benötigten medizinischen Daten frei verfügbar bleiben?
Dieser Videobeitrag erschien am 16.11.2023 in NZZ Format.