Weltraumteleskop made in Bern

Seit vier Jahren lässt uns das Weltraumteleskop CHEOPS mit seinen Entdeckungen immer wieder staunen. Willy Benz, Leiter des CHEOPS-Konsortiums, erzählt von der Faszination des Weltraums und den Herausforderungen, wenn in Bern ein Weltrauminstrument gebaut wird.

Text und Video: Brigit Bucher 13. Dezember 2023

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CHEOPS ist eine gemeinsame Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Schweiz, unter der Leitung der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Universität Genf. 

Seit seinem Start vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana am 18. Dezember 2019 hat CHEOPS die Eigenschaften von zahlreichen faszinierenden Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, von sogenannten Exoplaneten, aufgedeckt. So hat es kürzlich zur Entdeckung eines Planetensystems mit 6 Planeten beigetragen, die in harmonischem Rhythmus um ihren Stern kreisen. Mit seiner herausragenden Präzision ist es zu einem Schlüsselinstrument für Astronominnen und Astronomen in Europa und weltweit geworden. 

Willy Benz war Professor für Astrophysik an der Universität Bern und ist Hauptverantwortlicher der CHEOPS-Mission. Unter seiner Leitung wurde das Weltraumteleskop während fünf Jahren an der Universität Bern entwickelt und gebaut. Im Video erzählt er, was ihn an der Weltraumforschung fasziniert, mit welchen Herausforderungen das Team beim Bau von CHEOPS konfrontiert war und warum er vom Nutzen der Weltraumforschung für die Gesellschaft überzeugt ist.  

Dieser Artikel erscheint auch im Anzeiger Region Bern. 

Zur Person

Prof. em. Dr. Willy Benz, Leiter des CHEOPS-Konsortiums 

Willy Benz ist Hauptverantwortlicher der CHEOPS-Mission. Er studierte Physik an der Universität Neuchâtel und erlangte 1984 den Doktortitel in Astrophysik an der Universität Genf. Anschliessend war er am Los Alamos National Laboratory und an der Harvard University, wo er ab 1987 Assistenzprofessor war. Anschliessend lehrte er an der University of Arizona und an der Universität Genf. Seit 1997 war Benz Professor an der Universität Bern und zwischenzeitlich Direktor des Physikalischen Instituts und des Nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS. Er war Präsident des ESO-Rats der Europäischen Südsternwarte ESO. Ab Sommer 2024 wird Benz Präsident der Internationalen Astronomischen Union (IAU). 

Berner Weltraumforschung: Seit der ersten Mondlandung an der Weltspitze

Als am 21. Juli 1969 Buzz Aldrin als zweiter Mann aus der Mondlandefähre stieg, entrollte er als erstes das Berner Sonnenwindsegel und steckte es noch vor der amerikanischen Flagge in den Boden des Mondes. Dieses Solarwind Composition Experiment (SWC), welches von Prof. Dr. Johannes Geiss und seinem Team am Physikalischen Institut der Universität Bern geplant, gebaut und ausgewertet wurde, war ein erster grosser Höhepunkt in der Geschichte der Berner Weltraumforschung. 

Die Berner Weltraumforschung ist seit damals an der Weltspitze mit dabei: Die Universität Bern nimmt regelmässig an Weltraummissionen der grossen Weltraumorganisationen wie ESA, NASA oder JAXA teil. Mit CHEOPS teilt sich die Universität Bern die Verantwortung mit der ESA für eine ganze Mission. Zudem sind die Berner Forschenden an der Weltspitze mit dabei, wenn es etwa um Modelle und Simulationen zur Entstehung und Entwicklung von Planeten geht. 

Die erfolgreiche Arbeit der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie (WP) des Physikalischen Instituts der Universität Bern wurde durch die Gründung eines universitären Kompetenzzentrums, dem Center for Space and Habitability (CSH), gestärkt. Der Schweizer Nationalsfonds sprach der Universität Bern zudem den Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) PlanetS zu, den sie gemeinsam mit der Universität Genf leitet. 

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