Eine Frage an Katrin Karl
Forschung und Lehre – wie gelingt der Spagat?
Die Vereinbarung von Forschung und Lehre ist herausfordernd. Eine Professorin für Slavistische Linguistik erzählt, was Spannendes daraus entstehen kann und weshalb sie den Austausch mit den Studierenden schätzt.
Wenn Semesterstart und SNF-Fristen mal wieder zusammenfallen, kann dieser Spagat sehr schmerzhaft werden – Abstriche scheinen vorprogrammiert. Wie lassen sich Fragen zu individueller Sprachvariation bei Mehrsprachigkeit schon mit polnischer Sprachgeschichte verbinden? So sah es zu Semesterbeginn aus: Parallel zur Konzeption eines Forschungsantrags versuchte ich, polnische Sprachwandelprozesse für die Lehre aufzubereiten, und sah dabei kaum Synergien. Bis in einer Sitzung ein Student fragte, wie und durch wen Wandel in einer Sprache geschehe. Und da lag die Verbindung: Variation im Individuum findet auch in der Sprachgeschichte statt, und schon waren Teile meines Antrags in die Vorlesung integriert und stiessen auf grosses Interesse. Man sollte wohl einfach öfter versuchen, einen frischen Blick auf Zusammenhänge einzunehmen – dafür ist der Austausch mit Studierenden sehr hilfreich.Zur Person
Katrin Karl
ist Professorin für Slavistische Linguistik und leitet das Institut für Slavische Sprachen und Literaturen. Sie forscht zur Mehrsprachigkeit sowie zu Sprache im Lauf des Lebens und überführt Aspekte daraus im Besonderen in das studiengangübergreifend geöffnete Projekt UnVergessen.
Magazin uniFOKUS
«Startrampe Studium»
Dieser Artikel erschien erstmals in uniFOKUS, dem Printmagazin der Universität Bern. uniFOKUS beleuchtet viermal pro Jahr einen thematischen Schwerpunkt aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Aktuelles Fokusthema: «Studieren»
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