Eine Frage an Christoph Mordasini
Gibt es bald Solarkraftwerke im Weltall?
Solarkraftwerke im All sollen dereinst Sonnenenergie sammeln und zur Erde senden. Doch kann das funktionieren?
Fotovoltaikzellen würden in eine Erdumlaufbahn gebracht, der von ihnen erzeugte Strom via Mikrowellen drahtlos zur Erde gesendet und dort wieder in Strom umgewandelt. Dazu wären Solarzellen von der Fläche von Hunderten Fussballfeldern nötig. Auch die Empfangsstation am Boden wäre kilometergross.
Der Vorteil wäre eine Quelle erneuerbarer Energie von enormem Potenzial, die kontinuierlich Strom liefert. Auch liesse sich im All die Sonnenenergie effizienter nutzen. Es gäbe aber auch gewaltige Herausforderungen – etwa den riesigen, kostspieligen Materialtransport ins All, fragliche Wirtschaftlichkeit oder die mögliche militärische Nutzung.
Trotzdem werden Solarkraftwerke im All durch die Raumfahrtorganisationen ernsthaft geprüft. Ob sie jedoch Science-Fiction bleiben oder Realität werden, steht noch in den Sternen.
Zur Person
Christoph Mordasini
leitet die Abteilung Weltraumforschung und Planetologie am Physikalischen Institut. Er arbeitet primär in der Planetenentstehungstheorie mit Fokus auf grosse numerische Modelle wie das «Bern Model», eines der grössten Modelle, und ist an boden- und raumgestützten Missionen beteiligt.
Magazin uniFOKUS
«Menschen brauchen Energie»
Dieser Artikel erschien erstmals in uniFOKUS, dem Printmagazin der Universität Bern. uniFOKUS beleuchtet viermal pro Jahr einen thematischen Schwerpunkt aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Aktuelles Fokusthema: «Menschen brauchen Energie»
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