Geht uns bald die Schokolade aus?

Die Umweltökonomin Astrid Zabel erklärt, welche Auswirkungen die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Waren auf den Anbau und unseren Konsum von Gütern hat.

© iStock/fcafotodigital

Die EU möchte ihrer Verantwortung als Konsumentin von Waren, für deren Anbau Wald gerodet wird, gerecht werden. Sie verabschiedete daher die Verordnung über entwaldungsfreie Waren, EUDR. Diese verlangt, dass ab 2025 Händler, die etwa Kakao aus Afrika in die EU importieren möchten, nachweisen, dass dieser nicht von kürzlich gerodeten Flächen stammt. Obwohl der Entwaldungsstopp ein wichtiges Ziel ist, stellen sich viele Fragen zu den sozioökonomischen Auswirkungen der EUDR auf Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im globalen Süden. Kritische Stimmen monieren, dass die EU nicht parallel das Konsumverhalten ihrer Bevölkerung hinterfragt und den schonenden Umgang mit Ressourcen fördert.

Die Schweiz hat bisher auf eine Anpassung des Rechts verzichtet. Die Schokolade geht uns nicht aus, aber Handelsströme können sich verschieben, und wir sollten unbequemen Fragen nach den Folgen unseres Konsums nicht ausweichen.

Zur Person

Fotografie: Manu Friedrich

Astrid Zabel

ist Umweltökonomin und Head of Impact Area «Sustainable Land Systems» am Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern. Sie forscht zu Instrumenten der Umweltpolitik im nationalen und internationalen Kontext.

Magazin uniFOKUS

«Afrika»

Dieser Artikel erschien erstmals in uniFOKUS, dem Printmagazin der Universität Bern. uniFOKUS beleuchtet viermal pro Jahr einen thematischen Schwerpunkt aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Aktuelles Fokusthema: «Afrika»

uniFOKUS als Magazin abonnieren

Oben