Sabine Strasser lehrt und forscht als Professorin am Institut für Sozialanthropologie zu Migrations- und Grenzregimen sowie zu feministischen Fragestellungen – Themen, die zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn in den 80er Jahren noch Neuland waren. Damals schrieb sie ihre Dissertation über Besessenheit als gegenhegemoniale Strategie von Frauen in der Türkei. Diese Arbeit wurde von ihrem Betreuer als «langweilig» abgetan und abgelehnt. Später wurde sie ohne inhaltliche Veränderungen als ausgezeichnet bewertet und gleich von zwei Verlagen publiziert. «Das zeigt die Angst der mächtigen Männer vor dem aufkommenden Feminismus an den Universitäten», so Strasser.

Rückschläge und Widerstände haben sie nicht entmutigt: «Im Gegenteil – sie haben mich motiviert, weiter zu forschen, die Sozialanthropologie mitzugestalten und eine feministische Perspektive in der Nachwuchsförderung zu stärken».